Wie man diesen Montag übersteht

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Dieser Montag -wie alle anderen Montage davor- gehört, neben Dienstag, Mittwoch und teilweise auch Donnerstag, zu den meist gehassten der sieben zur Verfügung stehenden Wochentage. Im Grunde genommen kann der Montag gar nichts dafür, dass er die Position des Hateboy unter den Wochentagen eingenommen hat. Denn er gehört, wie all die anderen Tage, zu jeder neuen Woche dazu. Dennoch stellt ein Montag für viele von uns eine unüberwindbare Herausforderung dar. Der Montag wäre als Wochentag gar nicht so problematisch, würde er sich woanders einordnen, zum Beispiel zwischen Freitag und Samstag.

Bei allem Verständnis für den Montag sollte man aber die harten Fakten nicht verschweigen: Das Wochenende steht für Spass, Gelächter und tiefenentspanntes Abhängen auf der Couch. Der Montag zerstört einem dieses letzte, verbliebene Schlaraffenland menschlichen Daseins mit sinnentleerter Lebensverschwendung in Form von Sklavenarbeit für und mit Leuten, die ständig etwas von einem wollen. Schon am dunklen Montagmorgen befindet sich unser körperliches Energielevel bei etwa 20 Prozent Rest-Akku-Leistung. Trotzdem soll damit ein kompletter Montag überstanden werden. Ohne Ladegerät. Es liegt also auf der Hand, dass für die meisten Menschen allein der Gedanke an einen Montag einen Motivationsumkehrschub auslöst.

Um den Wochenstart für Ungeübte trotzdem etwas zu erleichtern – im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten – geben wir hier ein paar Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema, wie sich so ein Montag überstehen lässt.

1. Was macht den Montag so qualvoll?

Das Gefühl, ganz nah dran zu sein am Wochenende und dabei gleichzeitig am weitesten davon entfernt.

2. Bin ich verpflichtet, diesen Montag anzutreten oder kann ich mich nochmal umdrehen und einfach warten, bis alles vorbei ist?

Niemand ist verpflichtet, irgendetwas mitzumachen. Wir leben schließlich in einem freien Land. Jedoch haben sich über die letzten paar Millionen Jahre die Sachen so eingespielt, dass jeder Mensch automatisch am Beginn der Woche teilnimmt und diesen meistens auch übersteht. Es ist dann halt nur die Frage, wo. Wenn Sie sich also umdrehen und warten, bis alles vorbei ist, haben Sie den Montag im Bett überstanden. Das ist eine Möglichkeit – aber keine Abkürzung. Denn auf diesen ganz individuellen Wochenstart wartet dann ein noch beschissenerer Dienstag.

3. Wie groß ist der Anteil an Montagen an meiner Lebenszeit und lohnt es sich entsprechend überhaupt, dass ich mich mit diesem leidigen Thema auseinandersetze?

Der Anteil der Montage an der Lebenszeit beträgt gerade mal ein 1/7, also nahezu 14,3%. Die Zahlen sprechen hier eine eindeutige Sprache – es lohnt sich also nicht . Man kann ein Siebtel seines Lebens mit durchaus sinnvolleren Dingen als mit Montagen verbringen.

4. Geht es anderen Menschen am Montag genauso wie mir?

Nein. Das ist etwas ganz besonders Individuelles, wie eine ausgefallenes Hobby. Wenn Sie an einem Montag vor Kollegen offen ihre Meinung über die Beschissenheit dieses Montags kundtun, werden Sie überraschte Blicke, Erstaunen und Bewunderung ernten.
Seit Abschaffung der 7-Tage-Woche ist es hingegen sehr weit verbreitet, sich auf das Wochenende zu freuen.

5. Welchen Vorteil hat der Montag gegenüber anderen Wochentagen?

Den größten Vorteil hat ein Montag gegenüber den anderen Wochentagen, wenn Dinge tatsächlich erledigt werden müssen. So bleibt alles, was zum Beispiel eigentlich noch an einem Freitag passieren muss, bis zum Montag liegen. Dinge, die Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag erledigt werden müssten, bleiben deswegen auch oft bis Freitag liegen. Montags ist die Chance am geringsten, dass etwas bis zum kommenden Montag liegenbleibt.

6. Gibt es Montage, die durchschnittlich noch schlimmer sind als alle anderen Montage?

Ja, der jeweils erste Montag eines Jahres ist für alle Beteiligten der bis dahin schlimmste Montag des Jahres.

7. Lassen sich Montage vermeiden?

Ja, wenn man an einem Dienstag geboren ist und an einem Sonntag stirbt, lassen sich insgesamt zwei Montage im Leben vermeiden.

8. Hilft schlechte Laune und ab wann sollte ich die entwickeln?

Ab Sonntagnachmittag kann man durch gelegentliches Seufzen seinem Gefühl zum bevorstehenden Horror Ausdruck verleihen. Lebt man mit anderen Personen unter einem Dach, ist das Zeitfenster bis zum Sonntagabend das polizeilich anerkannte , um sich die Frustration über den drohenden Wochenstart lautstark mit dem Lebenspartner oder den Nachkommen um die Ohren zu hauen. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, die Beschissenheit des Montags in einen weiteren Wochentag vorzuziehen -die Last damit quasi zu verteilen- ohne dass durch diese Lastenverteilung dem Montag etwas von seiner eigenen Beschissenheit genommen wird.

9. Würde die Erstellung einer ToDo-Liste am Sonntagabend für Montag den Start erleichtern?

Ja, auf jeden Fall! Die ToDo-Liste sollte mindestens 20 zu erledigende Dinge nur für Montag enthalten. Etwa 70% auf der ToDo-Liste sollten Dinge sein, die Sie auch in den letzten zwei Jahren nicht erledigt haben. Montagmorgens aufzuwachen, mit dem Energielevel eines vier Jahre alten iPhones bei -5 Grad, und zu wissen, dass man heute noch ganz viel Dinge vor hat, auf die man auch in den letzten zwei Jahren absolut keinen Bock hatte, gibt innere Kraft und Ruhe – ohne ein unnötig schlechtes Gewissen.

10. Wann ist am Montag das Schlimmste vorbei?

Gegen ca. 5 Uhr fühlt sich ein Montag bedeutend besser an als ein Sonntag: Zum Einen ist die Arbeit gemacht und es geht in den Feierabend. Zum Anderen liegt vor einem nur noch eine kurze 4-Tage-Woche.

Vorankündigung: In einer unserer nächsten Anleitungen geht es ums Überleben eines kompletten Dienstags!

Wie überstehen Sie den Montag oder andere Wochentage? Schreiben Sie uns in den Kommentaren!

Wie man sich keine Sorgen macht

Endlich keine Sorgen mehr machen, wie geht das? Viele Menschen kennen das: Man macht sich Sorgen und weiß nicht so recht, wie man damit aufhören kann. Deswegen haben wir in unserer Infografik einmal die wichtigsten Punkte als Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammen gestellt. Ihr könnt euch Stück-für-Stück durcharbeiten. Wenn es am Anfang irgendwo hängt: Nicht aufgeben! Einfach einen Schritt zurück gehen oder nochmal anfangen. Und natürlich auf keinen Fall die Hoffnung aufgeben. Denn ganz am Ende ist Sorgenfreiheit möglich. Für alle.

Keine Sorgen machen - Anleitung zur Sorgenfreiheit

Facebookjunkie-Versuch: Facebook ist cooler als echtes Leben. Mehr Likes.

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Als Facebookjunkie unterwegs im echten Leben. Der große Versuch, mit ersten Erfahrungen und praktischen Tipps und Tricks.

Immer öfter hört man auf Facebook, dass irgendwelche Leute im „echten Leben“ unterwegs sind und daraus für sich etwas ziehen können. Da sind wir natürlich gleich ganz neugierig geworden und wollten uns das mal genauer anschauen. Ein erster Überblick und eine grobe Einschätzung mit praktischen Tipps, um klassische Anfängerfehler zu vermeiden.

1. Voraussetzungen

Hier hat das echte Leben echt die Nase vorn! Man braucht weder einen Computer noch den dazugehörigen Strom noch ein Handy, wo man schon wieder die Datenflat oder den Akku aufgebraucht hat. Das echte Leben lädt rund um die Uhr nach, wird auch nicht nach der Hälfte des Monats langsamer und läuft angeblich sogar vollautomatisch weiter, wenn Nachts der eigene Akku alle ist.

Klarer Pluspunkt: echtes Leben.

 2. Zugang und Anmeldung

Auch hier ein großes „Like“ fürs echte Leben: Anstatt sich mit Formularen, E-Mails, Sicherheitsabfragen, vergessenen Passwörtern oder vergessenen Ladekabeln auseinanderzusetzen, gilt als aktiver Teilnehmer, wer morgens aufsteht. Das Programm lässt sich hier sogar noch erweitern, indem man sich wäscht, anzieht und durch die Tür rausgeht.

Jedoch muss man fairerweise sagen: Wer die Facebook-App erst einmal installiert hat, verschwendet mit dem Antippen des blauen „f“ wesentlich weniger Energie. Hier kann das echte Leben durchaus noch nachbessern!

Facebook & echtes Leben: jeweils ein Like.

3. Freunde finden

Es leben knapp 7 Milliarden Menschen auf der Erde, die alle mehr oder weniger am echten Leben teilnehmen. Im Gegensatz dazu sind es gerade mal popelige 1,3 Milliarden bei Facebook. Das müsste ja eigentlich bedeuten, dass im echten Leben die Chancen durchaus höher stehen auf eine fette Freundesliste.

Wie erwartet, ist es doch irgendwie komplexer. Zu Beginn der Freundessuche kann man davon ausgehen, dass man, ähnlich wie bei Facebook, bereits mit einem Grundstock startet. Also irgendein Larry aus dem Kindergarten, der aus irgendeinem Grund schon immer dabei gewesen ist und sich mit der ganzen Chose bereits vertraut gemacht hat. Über diese Person lernt man dann im Idealfall andere Leute kennen.

Am Anfang etwas ungewöhnlich im echten Leben: Das Kennlernen von potentiellen Freundesliste-Kandidaten erfolgt abhängig vom geografischen Standort. Das kennt man bei Facebook anders.
Die im Facebook manchmal recht hilfreiche Vorschlags-Funktion „Leute, die du vielleicht kennst“ lässt sich im echten Leben ganz gut mit Alkohol oder anderen Lockermachern emulieren.

Hierzu gleich ein Life-Pro-Tipp:
Auch wenn es einfach klingt, es bringt im echten Leben meistens nichts, die Leute mit einem „Willst du jetzt mein Freund sein?“ zu traktieren: Gerade wenn Alkohol im Spiel ist, gibt es in diesem Moment keine ehrliche Antwort.

Und die Nachteile eines einfachen „Angenommen“ überwiegen im echten Leben leider im Gegensatz zu Facebook. Es hängen Verpflichtungen, sich-Melden-müssen und das ganze soziale Gedöns dran.

Besonderheit im echten Leben: Es gibt dort Freunde, die man auf Facebook ohne weiteres und innerhalb kürzester Zeit blockieren würde. Man spricht dort von: „Manchmal kann man sich’s eben nicht aussuchen“.

Für die einfache Blockier-Funktion geht hier das „Like“ ganz klar an Facebook.

4. Timeline

Riesen Unterschied hier: Im echten Leben gibt es sie nicht. Was man sieht, passiert auch wirklich. Und zwar sogar in dem gleichen Moment! Man kann sich aber mit ->Freunden über Sachen unterhalten, die gestern oder vor 10 Jahren passiert sind. Meistens handelt es sich in der Erzählung jedoch nicht um die Originalgeschichte, so wie man sie beim Zurück-Swipen in der Facebook-Timeline wiederfinden würde.

Zusätzlich lassen sich im echten Leben Konversationen über zukünftige Ereignisse im aktuellen Moment unterbringen. Das führt teil- und verrückterweise bei nahezu allen Teilnehmern am echten Leben zu Reaktionen auf Dinge, die noch gar nicht passiert sind.

Ob Vor- oder Nachteil: Die Funktion, um zu sehen, wer was morgen posten könnte, gibt es bei Facebook noch nicht. Zumindest nicht öffentlich.

Facebook & echtes Leben: jeweils ein Like.

5. Liken

Funktioniert im „echten Leben“ anscheinend komplett anders. Es bringt hier wenig, mit hochgerecktem Daumen durch die Kante zu laufen und sich dabei umzugucken, ob die Freunde auch sehen, wie sehr man gerade „die Sonne, yeah!“, „voll lustiger Artikel, geil ;)!“ oder quasi jeden anderen Furz „like-t“. Erstens -würde man sein niedrigschwelliges Facebook-Like-Verhalten im echten Leben ansetzen- kommt man aus dem „gut-finden“ nicht mehr heraus. Es gibt hier rund um die Uhr so viel zu liken – echt fett!

Im echten Leben existieren aber zum „Like-Button“ analoge Instrumente, die bedachter und gezielter eingesetzt werden. So hat sich in größeren Gruppen das „Hände Klatschen“ durchgesetzt, wenn man etwas gut findet. Besonderheit hier: Das Klatschen gilt meistens einer vollkommen fremden Person die etwas gemacht hat, was man gemeinsam mit anderen gut findet. Im echten Leben klatscht man zum Beispiel eher selten spontan draußen alleine wegen „die Sonne, yeah!“ oder weil man gerade einen „voll lustiger Artikel, ;)!“ gelesen hat, um dann beim Klatschen gesehen zu werden, wie man irgendetwas anderes beklatscht, damit man von jemand anderem, für das, was man beklatscht hat, beklatscht werden kann. Das echte Leben lässt sich hier einfacher bedienen, als wir es erwartet hätten.

Pluspunkt echtes Leben.

6. Diskussionen und Kommentare

Spontane Kommentare zu den Aktionen anderer Teilnehmer sind im echten Leben möglich, aber nicht zu jedem Thema notwendig. „Das sieht aber lecker aus!“ ist -ganz ähnlich wie bei Food-Porn-Posts auf dem FB- gängig. „Du Hurensohn, verrecke!“ als Kommentar auf den öffentlichen Hinweis, dass man immer noch Fleisch oder gar kein Fleisch mehr isst, wirken im echten Leben oft etwas übers Ziel hinaus geschossen.

Ähnlich verhält es sich mit Diskussionen im echten Leben zu aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Themen. Sie sind komplett sinnlos und führen zu nichts. Denn man kann hier einfach nicht nachvollziehen, auf welchen Gesprächs-Strang sich das Gesagte bezieht oder wer wen zuerst beschimpft hat. Außerdem kann man im echten Leben überflüssige Kommentare nicht entfernen oder so tun, als hätte es jemand Anderes gesagt (Fake-Profil ist hier keine Option.). Das ist schade, weil man hier nicht wie auf Facebook einfach drauf los ballern kann.

Für die grenzenlose Diskussion- & Kommentarkultur geht das Like hier an Facebook.

7. Geburtstage im echten Leben

Schade ist hier, dass man nicht weiß und auch von niemandem informiert wird, wer gerade Geburtstag hat. Andererseits erspart man sich damit aber auch, jedes Mal zusammen mit einem Haufen anderer „Freunde“ zu den Geburtstagskindern hin zu tingeln, um dort mit Kreide ein gut gemeintes „Happy Happy!“ an die Tür kritzeln zu müssen.

Facebook & echtes Leben: jeweils ein Like

8. Kinder- und Tierfotos

Das Interesse an Bildern der eigenen Kinder ist im echten Leben gleich hoch wie im Facebook. Jedoch stösst im echten Leben das Fotoalbum-auf-den-Bürokollegen-Tisch-Knallen, mit einem stolzen „Guck’s dir an!!“, nur auf Zwangshöflichkeit; während man für eine Kinderfoto-Album-Veröffentlichung bei Facebook schon mal das Ladekabel in Reichweite haben sollte. Bei so einer Aktion donnert’s dort die Benachrichtigungen über echte Likes nämlich nur so rein. Und das zieht Akku.

Zur Veröffentlichung von Katzenbildern sollte man sich gleich an den Starkstrom anschliessen und im Atomkraftwerk Bescheid geben. Im echten Leben ist die Reaktion auf ein T-Shirt mit der eigenen Mieze eher verhalten bis peinlich berührt.

Es gibt aber im echten Leben eine subtilere Art, mitzuteilen, wie stolz man darauf ist, dass eigene Racker den Fortbestand des Familien-Genpools gesichert haben: Vornamensaufkleber auf Heckscheiben. Als stolzer Papa wird man leider nie herausfinden, wie sehr sich die Leute, die hinter einem fahren, über diese tollen Vornamen freuen: „Hm, was für ein exquisiter Vornamengeschmack. Es müssen tolle Menschen sein. Toll, dass sie Kinder gemacht haben!“

Bei einem Test an einer Ampel , wo wir einfach mal aussteigen mussten und dem Fahrer im Fahrzeug vor uns mit hochgerecktem Daumen mitteilen wollten, wie geil wir „Schanin, Maik & Träwor“ finden, bekamen wir eine ähnliche Reaktion wie man sie in den Kommentaren erleben kann, wenn ein öffentlich-rechtlicher Sender News zu einem aktuellen, gesellschaftspolitischen Thema auf Facebook veröffentlicht.

Das Like für einfache Kinder- und Katzenlikes geht hier der Einfachheit halber an Facebook.

9. Angeben / Irgendwo sein / Urlaubsbilder

Wer kennt sie nicht, die beliebten Sprünge einer fröhlichen Facebookfreundin vor der untergehenden Sonne vorm Meer, das Duckface mit „Peace“-Fingerzeichen, synchron zu den anderen Freundinnen mit „Peace“-Fingerzeichen, mit tiefem Ausschnitt, bei irgendeinem Konzert/Party/Keller/WG/Garage/Muttis Grillfest? Oder die eigenen Füße vorm Strand/Wasser/Pool/Hängemattenstoff/in FlipFlops mit Hastag „#blessed“? Oder das bescheidene und subtile „Freund is @VIP-Lounge Airport Los Angeles“, einfach so, ohne Bild, nur dieses geile Statement?

Das geht im echten Leben natürlich auch, hat aber bei weitem nicht den gleichen, geilen Effekt. Rumspringen am Sandstrand mag vielleicht noch das ein- oder andere „Yolo“ aus den Mitgereisten hervorlocken. Aber meistens sind bei solchen Aktionen keine „Freunde“ in der Nähe, denen man zeigen könnte, dass man gerade irgendwo Besonderes besonders ist. Und die Leute, die vor Ort sind, sind ja selber mit vor Ort – was die Angeberei damit komplett überflüssig macht.

Facebook liefert hier eindeutig die besseren Tools, ein „Like“!

10. Abmeldung

Bei Facebook kann man als „Freund“ quasi als Karteileiche vor sich hindümpeln und bekommt dennoch alles im „Freundeskreis“ mit. So ein Dasein wäre im echten Leben, mit all seinen Verpflichtungen und merkwürdigen Nuancen in der zwischenmenschlichen Kommunikation, nahezu unmöglich. Man kann sich zwar aus dem laufenden Prozess eine Weile rausnehmen. Ist dann aber auch für die besagte Zeit wirklich raus.

Die Abmeldung ist im echten Leben, zumindest im laufenden Betrieb, ähnlich aufwändig wie bei Facebook und gelingt auch hier nicht immer. Dafür gibt es aber angeblich für jeden einen vorgegebene Termin zur endgültigen Abmeldung, der sich aus verschiedenen, komplett undurchsichtigen Faktoren, wie Teilnahmezeit oder auch Intensität der Teilnahme, berechnet.

Auch wenn Facebook einem den Ausstieg hier nicht einfach macht, geht der Punkt immer noch an Facebook, weil ja nach einem Ausstieg auf jeden Fall als Fallback noch das echte Leben herhalten kann.

Alles in allem gewinnt Facebook mit 7 Likes gegenüber 5 fürs echte Leben. Trotzdem ist ein Blick ins echte Leben durchaus lohnenswert und liefert auch eine Menge Anregungen fürs Facebook. Wer sich erstmal nicht die Füße schmutzig, sondern nur ein bißchen naß machen möchte, kann es mit einem schrittweisen Einstieg probieren und zum Beispiel als Challenge für eine gewisse Zeit das Smartphone weglegen. Das Alternativprogramm fährt dann von alleine hoch.

Hier noch eine Dokumentation mit ersten Eindrücken aus dem „echten Leben“:

(Bild CC von Rodrigo Soldon)

Aufschieben – Lernen Erledigungen und wichtige Dinge nicht zu tun

aufschieben, faulenzen, Dinge vertagenSchwierigkeitsgrad: nicht jetzt sofort

Wichtige Aufgaben zu verschieben und sofort zu erledigen -das ist ja so eine Sache. Viele Menschen leiden unter ihrer entsetzlichen Selbstdisziplin und dem Druck, eine gestellte Aufgabe bis zu einem gegebenen Zeitpunkt zu erledigen. Angst vor unklaren Konsequenzen führt dazu, dass anstehende Aufgaben umgehend und rechtzeitig erledigt werden. Oft ist es auch ganz gut, die Dinge sofort zu erledigen. Nur haben die meisten dadurch verlernt, Aufgaben vernünftig und bis zum St.-Nimmerleinstag aufzuschieben.

In dieser Anleitung soll es also darum gehen, wie man wichtige Dinge im Leben vertagen kann. Und zwar richtig aufschieben, im Sinne von vor-sich-herschieben, bis hin zu dem Punkt, von dem man nie dachte, dass man Tätigkeiten bis dahin verschleppen kann. Wir wollen lernen, unserer Angst und dem dumpfen Gefühl des schlechten Gewissens ausreichend Nahrung zu geben. Die Motivation, die Sache sofort anzupacken, wollen wir im Keim ersticken. Das Gute dabei ist: Man hat trotzdem ständig was zu tun.

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Wie man seine Freizeit richtig gestaltet

Freizeitgestaltung mit HundSchwierigkeitsgrad: kommt man drüber weg 

In unserer schnelllebigen Welt führt uns ein Moment, der etwas Auszeit von unseren täglichen Verpflichtungen bedeutet, schnell an den Rand einer Panikattacke. Freizeit zu haben ist jedoch eigentlich etwas Schönes. Die Freizeit wurde deshalb erfunden, damit wir uns Zeit für die Dinge nehmen können, die wir eigentlich schon immer einmal machen wollten. Dazu gehören zum Beispiel eine Altersvorsorgeversicherung abschliessen, zum Zahnarzt gehen oder Staub wischen.

Doch diese Idee der Freizeitgestaltung ist rein theoretisch. Jede gute Freizeitaktivität, die den leeren Raum des Nichtstuns sinnvoll ausfüllen könnte, erfordert letztendlich so viel Konzentration und Planung wie die Aktivitäten des Arbeitsalltags. Drei Stunden Freizeit zwischendurch reichen nun mal nicht aus, um die richtige Riester-Rente zu finden, den Zahnarzttermin zu bekommen und wahrzunehmen und bis zur Drogerie und zurück zu gehen, um Staubwischlappen und Putzmittel zu kaufen. Es ist alles zusammen zu schwierig, man fühlt sich überfordert und die richtige Alternative ist: einfach abhängen! „Wie man seine Freizeit richtig gestaltet“ weiterlesen

Die Morgentoilette 2: Was kommt nach dem Duschen

Zähne putzen, Zähneputzen am MorgenSchwierigkeitsgrad: perlweiss

Zähne putzen

Im ersten Teil unserer Monumentalanleitung zur Morgentoilette haben wir zunächst erfahren, wie viele Entscheidungen zu Beginn zu treffen sind und wie hoch der Prozentsatz der gefühlsmäßigen Entscheidungen ist. Die wichtigsten haben wir schon getroffen. Nach Ende Teil 1 stehen wir ins Handtuch gewickelt oder im Bademantel frisch geduscht im Bad.

Aber Vorsicht: es ist wie verhext, schon wieder eine Entscheidung!! Föne ich mir erstmal die Haare? Oder föne ich sie gar nicht und lasse sie an der Luft trocknen? Mache ich erst was anderes, um dann später zu fönen, wenn die Haare schon trockener sind? Schwer. „Die Morgentoilette 2: Was kommt nach dem Duschen“ weiterlesen

Die Morgentoilette: Entscheidungen, Gefühle und Reinigung für den erfolgreichen Start in den Tag

Morgens-duschen

Schwierigkeitsgrad: ganz schön viel auf einmal

Haben wir ein festes Zuhause mit eingebautem Badezimmer und befinden wir uns auf einer Wellenlänge mit den Normalen der Gesellschaft, dann kommen wir um diese Prozedur nicht herum: die Morgentoilette.

Die Morgentoilette bzw. ihr Umfang zeigt uns nicht nur unseren jeweiligen Zustand nach dem Aufstehen, der je nach den Erlebnissen des Vortags sehr unterschiedlich ausfallen kann. Sie stellt auch das unbestrittene Ritual dar, dass unseren Tag eröffnet – egal, ob sie früh am Morgen oder am Mittag oder vielleicht erst am späten Nachmittag passiert, vor der Arbeit oder dem ganztägigen Frühstück. Natürlich gilt auch hier "Morgenstund hat Gold im Mund". Anleitungen dazu findet ihr in unseren Tipps für Frühaufsteher.

Die Morgentoilette ist ein sehr komplexer Vorgang, der hier in einer auf mehrere Teile angelegten, beinahe monumentalen Anleitung, beleuchtet werden soll. Wir wollen uns Zeit nehmen, lernen, uns herantasten. Ja man kann sagen, die Abläufe einer guten Morgentoilette sind ähnlich schwer zu erlernen wie ein Instrument. Doch wenn man sich in den Grundharmonien erst einmal auskennt, wird man erleben, wie flexibel und abwechslungsreich sie anzuwenden sind.

„Die Morgentoilette: Entscheidungen, Gefühle und Reinigung für den erfolgreichen Start in den Tag“ weiterlesen

Anleitung für Langschläfer: 10 Punkte wie man lernen kann, morgens früher aus dem Bett zu kommen

wie man richtig aufsteht

Schwierigkeitsgrad: Nichts für Langschläfer

In dieser Anleitung soll es um das nicht gewollte Verschlafen am Morgen gehen. Viele Menschen habe ernsthafte Schwierigkeiten damit, rechtzeitig aufzustehen. Abends bis in die Puppen draußen oder auf StudiVZ rumgurken, nicht einschlafen können oder wollen und dann morgens, wegen ständigen Müdigkeit, nicht aus dem Bett kommen. Rechtzeitig aufstehen ist aber für viele Menschen trotzdem wichtig, aus mehreren Gründen:

  1. 1. Alle anderen können auch früh aufstehen und das macht man nun mal so. Das sieht man daran, dass der Tag für die meisten Menschen ungefähr dann beginnt, wenn es hell wird. Läden haben dann auf und Ämter und Ärzte, die meisten Termine werden auf den frühen Morgen gelegt, weil für diese Zeit nun mal erwartet wird, dass ein jeder schon wach ist.
  2. 2. Vorteile im Job: Wenn Ihr einen Arbeitsplatz habt mit festgelegten Arbeitszeiten, ist es ein eindeutiger Vorteil gegenüber der harten Konkurrenz am Arbeitsmarkt, wenn man Frühaufsteher ist. Es überzeugt den Chef von Anfang an, wenn man nicht zu spät zur Arbeit kommt. Frühaufsteher-Qualitäten sollten entsprechend gleich beim Bewerbungsgespräch erwähnt werden.
  3. 3. Abends wird man früher müde: Wer früher aufsteht, wird am Ende des Tages automatisch schneller müder. Das liegt daran, dass man abends bereits länger mit dem Tag zugebracht hat und der menschliche Körper dann seine Ruhe braucht. Das hat dann zum Vorteil, dass man am nächsten Tag eher ins Bett geht, um morgens früher aufstehen zu können. Toll, nicht?

Mit welchen Tricks lässt sich das nun erreichen, morgens früh und rechtzeitig und wie die ganze Welt es auch erwartet, aufzustehen? Wir haben mal 10 wichtige Punkte zusammengetragen: „Anleitung für Langschläfer: 10 Punkte wie man lernen kann, morgens früher aus dem Bett zu kommen“ weiterlesen

Geht jetzt nicht: Wie man sagt, dass es gerade so gar nicht geht

Wo ist nur die Zeit hin?

Schwierigkeitsgrad: geht jetz gar nicht

Thorsten und Carsten haben zur Zeit so richtig viel um die Ohren. Täglich kommen neue Situationen hinzu, die gemeistert werden müssen. Das kostet ganz schön viel Zeit. Da hat man dann auch nicht so die Zeit für andere Dinge. Viele Menschen kennen das ja: Keine Zeit für irgendwas, weil man sich mit etwas anderem beschäftigt.

Dumm nur, dass das oft auf Unverständnis beim Gegenüber stösst. Also bei solchen Leuten, die sich dann fragen: „Warum hat er/sie nur keine Zeit, jetzt?“ Den Leuten reicht es nicht, wenn man Ihnen einfach nur sagt: „Geht jetzt nicht.“ Das ganze braucht einen Grund, der weniger abstrakt erscheint, warum man keine Zeit für die Person und auch sonst nicht hat. Die Angabe des Grundes muss so kurz sein, wie die wenige Zeit, die man dazu hat, den Grund anzugeben. Gleichzeitig muss Sie allgemein gültig und plausibel klingen.

Wir haben da so einiges aufgeschnappt und wollen es hier als die Top-Ten der „Geht-jetzt-nicht-Aussagen“ zur Weiternutzung vorstellen. Also, „Geht jetzt grad nicht, weil …

Platz 10: „… ich noch den Lottoschein abgeben muss.“

Platz 9: „.. ich grad Tatort gucke“ (geht nur nicht Sonntags)

Platz 8: „.. ich grad nochmal ins Internet muss.“

Platz 7: „.. ich noch was einkaufen muss. Ich habe nichts mehr im Haus.“

Platz 6: „… ich noch zur Post muss.“

Platz 5: „.. ich noch zuhause anrufen muss.“

Platz 4: „… ich noch tanken fahren muss.“

Platz 3: „… ich noch aufräumen/Staub saugen/abwaschen muss.“

Platz 2: „… ich mich krank fühle und heute noch zum Arzt muss. Ich habe einen Termin.“

Platz 1 „… weil: Sorry! -Ich muss jetzt los.“

Wichtig: Wenn man keine Zeit hat, dann ist alles, was man macht, ein „Muss“. Im Gegensatz zu der Zeit, wo man gerade Zeit hat. Treffendes Beispiel ist hier der Urlaub: „Ich könnte an der Ausfahrt zu den Ruinen teilnehmen.“, „Ich könnte ins Museum gehen.“, „Ich könnte eine Postkarte schreiben.“ Niemand sagt doch im Urlaub: „Sorry, Strand geht heute nicht. Ich muss noch Postkarten schreiben.“ Das wäre ziemlich doof. Nichts desto trotz: Ein sehr gutes Beispiel.

So, sorry, ich muss dann jetzt mal…

Schnupfen, Migräne und Bauchschmerzen: Anleitung in 5 Schritten, wie man richtig krank macht

richtig krank machen: Der betrunkene David Hasselhoff weiss. wie es geht

Schwierigkeitsgrad: Simulieren Stufe 1

Nachdem wir uns schon einmal dem Thema „Wie man richtig lebt“ gewidmet haben, wollen wir uns heute mal dem Thema Krankheit zuwenden. Leben hat ja meistens was mit der Gesundheit zu tun. Das Gegenteil davon wäre dann die Krankheit. Hier soll es aber konkret um das „krank machen“ gehen, was mit eigentlichen, echten körperlichen Beschwerden nichts zu tun hat. Hier also die Anleitung fürs „krank machen“:

1. Grund suchen fürs krank machen
Mit krank machen ist gemeint, dass man selber so tut, als hätte man eine Krankheit oder zumindest eine angeschlagene Gesundheit, um einer bestimmten Situation auszuweichen. Es ist also sinnlos, ohne driftigen krank zu machen. Deswegen brauchen wir dafür einen Anlass. Beliebte Anlässe zum krank machen sind zum Beispiel:

  • Arbeit, zu der man nicht hingehen möchte
  • Uniprüfung, für die man nicht gelernt hat, zu der man deswegen nicht hingehen möchte
  • Schularbeiten wieder nicht gemacht und damit eine Schule, zu der man nicht hingehen möchte
  • Familienfeier bei Oma, schön am gedeckten Kaffeetisch mit Gästen, die man nicht kennt, zu der man nicht hingehen möchte

Alles einleuchtende Gründe für eine eingebildete Krankheit. Das Grundmuster ist immer gleich: Es gibt etwas, wo die eigene Anwesenheit eigentlich verpflichtend ist und als einziger Grund für eine Abwesenheit gilt gegenüber den dort anwesenden Menschen nur die Entschuldigung aufgrund von Krankheit.

Folgende Beispiele dienen also nicht als Grund für das krank machen:
„Schnupfen, Migräne und Bauchschmerzen: Anleitung in 5 Schritten, wie man richtig krank macht“ weiterlesen