T-Shirt anziehen: Wie man ein T-Shirt richtig anzieht – in 10 Schritten

T-Shirt Titten

Schwierigkeitsgrad: 10

Ein T-Shirt anzuziehen ist auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so schwer -denken jetzt viele. Das dachte ich auch erst und bin mit dieser Einstellung aber ganz schön auf die Fresse gefallen!
Ich hatte beim ersten Versuch zum Beispiel gar kein richtiges T-Shirt da und habe es deswegen mit einem Pullover probiert. Dass das die totale Schwachsinnsidee war und nicht gut gehen konnte, war ja wohl eigentlich mal klar. Wenn ich Fahrrad fahren lernen wollen würde, mache ich ja auch nicht gleich bei der Tour de France mit.

Damit Euch nicht die gleichen Fehler passieren, die mir so unterlaufen sind, habe ich hier für Euch die ultimativen 10 Schritte fürs T-Shirt-Anziehen aufbereitet:

1. Sich fragen, ob man das überhaupt möchte
Bevor man sich ernsthaft daran macht, ein T-Shirt anzuziehen, sollten Aufwand und Nutzen abgewogen werden. Der Aufwand ist zwar überschaubar aber dennoch vorhanden. Der Nutzen eines T-Shirts liegt darin, Vorder- und Rückseite des Oberkörpers sowie Armansätze vollständig mit Stoff zu bedecken und damit dem Kreis der T-Shirt-Träger anzugehören. Möchte man das nicht, kann man sich auch einfach einen Lappen über die Schulter werfen.

2. Leute fragen, die es geschafft haben
Es gibt heute so viele Menschen, die T-Shirts tragen. T-Shirts sind nahezu so verbreitet wie Jeans, Turnschuhe oder Web2.0-Businessideen.
Entweder spricht man sie direkt auf der Strasse daraufhin an oder macht ein bisschen "Social Networking" bei seinen Freunden im StudiVZ, bei MySpace oder auf Xing. Jeder gibt seine Erfahrungen gern weiter. Dumm angeguckt wird man nur, wenn man selber dumm auf fremde T-Shirts starrt aber sich nicht traut zu fragen, wie der Träger eigentlich da rein gekommen ist. Nur Mut!

3. T-Shirt von anderen Kleidungsstückarten konsequent unterscheiden
Die größte Verwechslunggefahr besteht zwischen T-Shirt und Pullover. Das T-Shirt ist meistens aus so dünnerem Stoff als ein Pulli, sonst sehen die beiden sich schon ziemlich ähnlich.
Das T-Shirt hat ausgebreitet eine nahezu rechteckige Form, wobei oben rechts und links an dem Rechteck nochmal zwei kleine Rechtecke angebracht sind. Wofür das alles gut sein soll -dazu kommen wir später. Beim Pullover sind diese beiden Rechtecke eigentlich lange Schläuche und sehen dadurch auch nicht mehr aus wie Rechtecke.

4. T-Shirt-Öffnungen richtig verstehen und zuordnen
An jeder Seite des T-Shirts befindet sich eine Öffnung. Jede Öffnung hat dabei eine individuelle Funktion, die sie traditionell einnimmt. Trotzdem kann es zu Verwechslungen der Öffnungen kommen.
Der Einfachheit halber wurden die Öffnungen beim T-Shirt so gewählt, dass sie mit dem menschlichen Körperbau zusammenpassen. Ganz konkret: Die Öffnungen sind dazu da, alle Extremitäten, die aus dem menschlichen Oberkörper herauswachsen, hindurchzulassen, ohne das T-Shirt zu beschädigen. Bei den entsprechenden Extremitäten handelt es sich um den Kopf, den linken Arm, den rechten Arm sowie um den Unterkörper. Die Öffnungen für linken als auch rechten Arm sind etwas schmaler und von Rechtecken eingefasst, die aus dem gleichen Stoff wie das T-Shirt bestehen. Diese beiden Öffnungen heissen, um sie besser zuordnen zu können, "Ärmel".
Naheliegende Bezeichnungen für die beiden verbleibenden Öffnungen, wie "Köpfel" oder "Unterkörpel", werden im deutschen Sprachraum nicht verwendet -auch wenn sie die Verwechslungsgefahr mindern würden.

5. bevor man beginnt, in das T-Shirt unten hineingreifen
In Ein T-Shirt schlüpft man immer von unten hinein. Wo "Unten" ist, lässt sich sehr einfach herausfinden: Es ist da, wo das T-Shirt seine grösste Öffnung hat und diese wiederum ist am weitesten von den Ärmeln und noch weiter von der Öffnung für den Kopf entfernt.
Dass man zuerst dort mit beiden Händen gleichzeitig hineingreift, hat einen guten Sinn: Man muss sich vorstellen, dass den beiden Armen später, mit dem Kopf voran, der gesamte Oberkörper folgt. Wenn man also zum Beispiel zuerst mit der einen Hand in einen Ärmel und mit der anderen in die Kopföffnung greift, weiss der Oberkörper später einfach nicht, welchem der beiden vorhandenen Arme er durch welche Öffnung des T-Shirts folgen soll. Solche Fehler bemerkt man meist erst, wenn es nach Stunden irgendwie nicht weiter gehen will weil man sich mit dem Kopf hoffnungslos im Stoff verfangen hat.

6. Extremitäten durch die zu ihnen passenden Öffnungen im T-Shirt hindurchstossen
Nachdem in das T-Shirt von unten hineingegriffen wurde, spannt man es zwischen den beiden Armen etwas auf. Dabei lässt man den Stoff etwas runterrutschen, bis man mit den Händen auf Höhe der Ärmel angekommen ist, in die man auch gleich hineinschlüpfen kann.
Zusätzlich erleichtern lässt sich dieser Vorgang, indem man den Abstand zwischen Kopf- und Unterkörperöffnung künstlich verkürzt durch eine vorherige Zusammenkrempelung.

7. immer eine Extremität pro Öffnung
Die Hände haben bereits ihre jeweilige Öffnung gefunden. Mann kann dort nicht zusätzlich mit dem Kopf hindurchstossen oder einen Ärmel zusätzlich von Aussen durchstecken. Der Kopf gehört durch die Öffnung am oberen Ende des T-Shirts und jede Öffnung darf von der in ihr steckenden Extremität nur einmal genutzt werden.

8. nicht hängen bleiben
Wenn die Hände an ihrem jeweiligen Platz sind, rutschen die Ärmel nahezu automatisch bis auf Höhe der Schultern vor, sofern man dabei die Arme nach oben hält. Gleichzeitig muss der Kopf durch die zweitgrösste Öffnung am oberen Ende des T-Shirts hindurchgestossen werden.
All diese Dinge gleichzeitig zu tun kann für Anfänger kompliziert sein. Nur zu oft schlägt der Kopf viel zu schnell durch die obenliegende Öffnung und die Hände sind irgendwo im Gewebe spastisch eingeklemmt. Hier heisst es: "Üben, üben, üben!"

9. Reststoff herunterziehen & sich dabei winden
Sinn und Zweck des T-Shirts ist es ja, den gesamten Oberkörper zu bedecken. Wenn man also vorher das T-Shirt zu einem Ring zusammengekrempelt hat, sollte man diesen wieder lang nach unten ziehen. Das kann man ruhig etwas kräftiger machen, denn durch die einzigartige Konstruktion hängt das T-Shirt oben auf den Schultern fest und kann nicht einfach durchrutschen.

Tipp! sich „winden“:
Beim Herunterziehen "winden" sich viele Menschen zusätzlich so ein bisschen wie ein Wurm hin und her. Wofür dieser ein-zweimalige Hin- und Her-Tanz notwendig ist, ist bis heute nicht ganz klar. Auf jeden Fall ist es für Aussenstehende ein eindeutiges Zeichen, dass man kurz vor Beendigung der T-Shirt-Anzieh-Aktion steht.

10. Niemals aufgeben!
Wem das mit dem T-Shirt-Anziehen schon nach fünf Minuten zu viel ist, der hat sich einfach die falsche Anziehsache ausgesucht. Das wirklich Dumme beim Aufgeben hier ist aber, dass es sofort ersichtlich ist und sobald man unter Menschen gerät, gnadenlos als Anzieh-Anfänger geoutet wird, ob man das nun will oder nicht.
Man unterhält sich einfach nicht gern mit Menschen, denen man zwar die Hand reichen kann aber deren Gesicht sich nur konturenhaft hinter einem HardRock-Café-New-York-Logo vermuten lässt. Ein miteidiges "Na, hasts wohl (wieder) nicht geschafft?!" ist da noch das höchste der Gefühle.

Wenn Ihr das jetzt geschafft habt, mit dem T-Shirt-Anziehen, könnt Ihr es ja dann irgendwann auch wieder ausziehen.

Und dann das T-Shirt auf asiatische Art professionell falten, wie man es hier per Anleitung im Video gezeigt bekommt: