Offline (und Online) Lesezeichen: Wie man eine Seite in dem Buch wieder finden kann, in dem man zuletzt gelesen hat

Buch-ohne-Lesezeichen

Schwierigkeitsgrad: ABC-Basic-Kentnisse sollten vorhanden sein

Das kennt sicher jeder. Ihr habt einen Schmöker angefangen, so runde 500 Seiten (es soll Bücher geben, die haben noch mehr Seiten, weiß gar nicht wer so viel schreiben kann), dann fallen Euch die Augen zu, das Buch fällt aus der Hand. Oder man schließt es einfach, weil man das Buch ja nicht ewig aufgeschlagen irgendwo liegen lassen will, weil es verstaubt oder was reinkleckert. Oder man lässt das Buch offen liegen, und es schlägt sich von selbst zu bzw. der Wind blättert die Seiten um. Kurz: es gibt unzählige Möglichkeiten, die letztendlich eine Konsequenz haben, man findet die letzte Seite im Buch nicht mehr. Jetzt könnte man einfach wieder anfangen mit Lesen und die letzte Seite, auf der etwas steht, bei der man denkt "ok, hier war ich schon", die ist es dann gewesen. Allerdings könnte das Buch wieder zufallen und dann fängt man wieder an. Es ist zum verzweifeln, das alles nimmt einfach kein Ende, obwohl man inzwischen vermutlich die ersten fünf Seiten schon auswendig kennt.


Um dieses verlängerte psychische Leiden abzuwenden, möchte ich Euch eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit vorstellen: Das LESEZEICHEN.

Zunächst einmal braucht es einen Leser und ein Buch und eine ruhige Minute, in der man sich auf solch einen Lesevorgang einlassen kann. Das wird ja in der heutigen modernen und zunehmend unüberschaubaren Welt immer seltener.

Wenn nun die gemütliche Lesestunde an ihr Ende gekommen ist, legt Ihr zunächst das Buch mit den Buchdeckeln nach unten. Das ist die Seite, wo das Cover ist und manchmal auch der Autor in ernster, nachdenklicher oder frecher Pose zu sehen ist. Dann greift ihr zum Lesezeichen. Das kann ein Stück Papier sein, eine Postkarte aus dem letztem Sommer oder ein herausgerissenes Stück aus einer Zeitung.

LesezeichenEs gibt manchmal auch extra gefertigte Lesezeichen. Die liegen im Buchladen aus. Die sind dann mit Mustern, lustigen Bildern oder einer Ankündigung für das schon nächste Buch des Schriftstellers, der eben erst 500 Seiten beendet hat und wahrscheinlich keinen Schlaf braucht, versehen. Da müsst ihr mal im Laden fragen.
Na jedenfalls, einen dieser genannten Papierutensilien legt ihr dort hinein, wo das Buch zuletzt aufgeschlagen war. Dann klappt ihr es zu und öffnet das Werk am nächsten Tag an der Stelle, wo das Lesezeichen liegt. Und ihr werdet sehen: das ist doch die zuletzt gelesene Seite! Herrlich! Kein Suchen mehr, kein Neuanfang nötig.

Tipp: Um die Sache noch einfacher zu gestalten, lese ich übrigens immer bis zur rechten Seite unten bzw. der nächsten Seite links oben. Dort kommt dann das Lesezeichen hin und weiter geht’s beim nächsten Mal auf der frisch begonnenen Buchseite. Klasse!

Vielleicht kennen die älteren unter Euch auch noch die Lesezeichen aus Stoff. Die wurden dann bestickt und mit Verziehrungen versehen. Ich kenne das noch aus meinem Werkunterricht. Da gab es dann Lesezeichen zu Weihnachten.

besticktes Lesezeichen

Übrigens für die, die sich vom Buch ab- und dem Computer zugewendet haben: in allen Internetbrowsern gibt es auch Lesezeichen. Steht oben in der Menüleiste. Wie das geht steht hier.
Es gibt sogar online, also im Internet selbst, solche Dienste, wo man Lesezeichen ablegen kann. Die sind dann nicht aus Papier oder bestickt aber wohl ganz praktisch. Vorsicht nur: von dem Namen mancher dieser Dienste fühlen sich einige nicht richtig dargestellt. Das Internet ist ja auch ein Riesenbuch, da wird man nie fertig. Und man weiß nie, auf welcher Seite man ist. Da ist ein Lesezeichen noch wichtiger.

Ja, wie viele Seiten hat das Internet eigentlich? Wie lange dauert es, bis man das durchgelesen hat?