Anleitung zum Namedropping: Wie man sich in Gesprächen richtig wichtig macht

Namedropping - ich kenne Promis persönlichSchwierigkeitsgrad: Basislevel subtile Anmerkungen machen

Oft kommt es vor, dass man mal den ein oder anderen Namen in ein Gespräch einstreut. Das liegt daran, dass man bereits vor dem aktuellen Gespräch andere Menschen getroffen hat als den aktuellen Gesprächspartner und mit diesen vielleicht über Dinge gesprochen hat, die sich auf das aktuelle Gespräch beziehen können. Es kommt auch vor, dass man andere Leute nur kennt, ohne sie getroffen zu haben, die mal etwas gesagt oder getan haben, was sich auf die laufende Konversation bezieht. Diese Leute kann man dann anhand ihres Namens identifizieren und den wiederum kann man in das Gespräch einstreuen. Das ganze nennt sich dann „Namedropping“.

Namedropping ist ein englisches Wort und setzt sich eigentlich aus zwei einzelnen, selbstberechtigten Wörtern zusammen. Da gibt es zum einen das Wort „name“, was im deutschen recht leicht mit „Name“ zu übersetzen ist. Dann haben wir da noch „dropping“, was so viel wie „etwas fallen lassen“ bedeuten könnte. Wenn man jetzt beide Wörter zusammensetzt, entsteht das Wort „Namedropping“. Wenn man das zusammengesetzte Wort jetzt nochmal in unsere Muttersprache übersetzen würde, ergibt das „Name etwas fallen lassen“. Das „etwas“ macht diese Übersetzung leider etwas holprig. Deswegen können wir uns dieses Wort bei der Übersetzung sparen und machen´s mal ganz einfach: „Namen fallen lassen“.

So, was soll das nun eigentlich bedeuten?

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Geht jetzt nicht: Wie man sagt, dass es gerade so gar nicht geht

Wo ist nur die Zeit hin?

Schwierigkeitsgrad: geht jetz gar nicht

Thorsten und Carsten haben zur Zeit so richtig viel um die Ohren. Täglich kommen neue Situationen hinzu, die gemeistert werden müssen. Das kostet ganz schön viel Zeit. Da hat man dann auch nicht so die Zeit für andere Dinge. Viele Menschen kennen das ja: Keine Zeit für irgendwas, weil man sich mit etwas anderem beschäftigt.

Dumm nur, dass das oft auf Unverständnis beim Gegenüber stösst. Also bei solchen Leuten, die sich dann fragen: „Warum hat er/sie nur keine Zeit, jetzt?“ Den Leuten reicht es nicht, wenn man Ihnen einfach nur sagt: „Geht jetzt nicht.“ Das ganze braucht einen Grund, der weniger abstrakt erscheint, warum man keine Zeit für die Person und auch sonst nicht hat. Die Angabe des Grundes muss so kurz sein, wie die wenige Zeit, die man dazu hat, den Grund anzugeben. Gleichzeitig muss Sie allgemein gültig und plausibel klingen.

Wir haben da so einiges aufgeschnappt und wollen es hier als die Top-Ten der „Geht-jetzt-nicht-Aussagen“ zur Weiternutzung vorstellen. Also, „Geht jetzt grad nicht, weil …

Platz 10: „… ich noch den Lottoschein abgeben muss.“

Platz 9: „.. ich grad Tatort gucke“ (geht nur nicht Sonntags)

Platz 8: „.. ich grad nochmal ins Internet muss.“

Platz 7: „.. ich noch was einkaufen muss. Ich habe nichts mehr im Haus.“

Platz 6: „… ich noch zur Post muss.“

Platz 5: „.. ich noch zuhause anrufen muss.“

Platz 4: „… ich noch tanken fahren muss.“

Platz 3: „… ich noch aufräumen/Staub saugen/abwaschen muss.“

Platz 2: „… ich mich krank fühle und heute noch zum Arzt muss. Ich habe einen Termin.“

Platz 1 „… weil: Sorry! -Ich muss jetzt los.“

Wichtig: Wenn man keine Zeit hat, dann ist alles, was man macht, ein „Muss“. Im Gegensatz zu der Zeit, wo man gerade Zeit hat. Treffendes Beispiel ist hier der Urlaub: „Ich könnte an der Ausfahrt zu den Ruinen teilnehmen.“, „Ich könnte ins Museum gehen.“, „Ich könnte eine Postkarte schreiben.“ Niemand sagt doch im Urlaub: „Sorry, Strand geht heute nicht. Ich muss noch Postkarten schreiben.“ Das wäre ziemlich doof. Nichts desto trotz: Ein sehr gutes Beispiel.

So, sorry, ich muss dann jetzt mal…

Viral sein und Schmerzen: Anleitung, wie man virales Marketing macht

T-Shirt von myspace.com/letschopletscho - Wie man eine virale Werbekampagne startet
Schwierigkeitsgrad: Professionell

„Virales Marketing“ ist zur Zeit in aller Munde. Das heißt, bisher war jede Werbung, die die feinen Herren in der Werbeagentur gemacht haben, immer nur für eine Person bestimmt. Was jetzt neu ist am „viralen Marketing“ ist, daß man jetzt anderen Leuten von der tollen Werbung erzählen darf die man irgendwo gesehen hat. Dann wissen mehr Leute, daß die Werbung anscheinend toll war und die Werbung bekommt vom TÜV Rheinland das Prädikat „viral“. Wenn das erstmal geschehen ist, kommen die Kunden, die das virale Marketing dann kaufen, von ganz allein. Woher – das wissen wir nicht. Aber darum geht´s hier auch nicht.

Hier geht´s darum, wie man eine virale Werbekampagne startet. Deswegen haben wir, Thorsten & Carsten aka Greenhorn & Anfänger, das jetzt auch mal gemacht. Es folgt die Anleitung:

1. Kunden suchen, für den man virales Marketing macht

In unserem Falle kommt die Frisörin Hildegard Schachtschneider auf uns zu und sagt: „Ich kann echt gut Haare schneiden. Manchmal tut´s ein bißchen weh, wenn die ganzen Haare runter müssen -aber egal. Jedenfalls bin ich sowas wie die S-Klasse, wenn´s ums Haare schneiden geht! Nur halt nicht das Auto -sondern als Frisörin.“

Aha! -denken wir. Aber was Frau Schachtschneider da erzählt, ist einfach mal null Basis für eine virale Kampagne. Also ab zum

2. Brainstorming für virale Werbekampagne

Wir ziehen uns also mehrere Tage zurück und analysieren die Grundaussage von Frau Schachtschneider. Beim Brainstormen kann man viel frei assoziieren. Unsere erste freie Assoziation mit „S-Klasse“ ist „E-Klasse“ und dann später „A-Klasse“.

3. Kreativtrick! Elemente verbinden, die nicht zusammengehören

Tja, nun gehen wir guten Gewissens zu unserere Kundin zurück und sagen: „A-Klasse und Haare“! Frau Schachtschneider lächelt daraufhin wie ein Honigkuchenpferd -haben wir doch genau ihren Nerv getroffen! Es sind einfach ihre Themen: Haare und die Einstufung in die Modellpalette eines großene Autoherstellers. Jetzt gibt´s einen kreativen Kunstgriff und wir entwerfen einen Slogan, der das alles in sich vereint:

„Die neue HAar KLASSE„. Frau Schachtschneider ist außer sich. Auf dieser emotionalen Welle reiten wir weiter, um den vielleicht größten Einschnitt für den Kampagnenstart zu vollziehen:

4. Namen ändern

Aus der Frisörmeisterin Hildegard Schachtschneider wird ab sofort Angela Hurt. Frau Schachtschneider tut sich natürlich erstmal etwas schwer mit dieser Entscheidung (die ganze Rennerei zu den Ämtern, Briefpapier neu drucken, usw.). aber wir können professionell erklären, warum dieser Schritt für ein konsequentes, virales Marketingkonzept unabdingbar ist. Beim Brainstorming ist uns nämlich nochmal aufgefallen, daß es ihren Kunden manchmal etwas wehtut, wenn die Haare ab müssen. Wir recherchieren also noch etwas genauer in das Thema „Schmerz“ hinein. Und siehe da: „Schmerz“ heißt auf Englisch (der viralen Marketingsprache schlechthin) „Pain“. Aber Hildegard Pain klingt einfach zu dumm, deswegen ändern wir noch den Vornamen. Jedoch gefällt uns auch „Angela Pain“ nicht und wir finden es etwas direkt. Subtiler kommt da schon „Hurt“ daher, also wie „wehgetan“ und somit steht fest: Angela Hurt.

Damit haben wir das ganze Fundament für alle viralen Maßnahmen geschaffen.

5. Slogan entwickeln (noch einen dazu!)

Wir machen es einfach und trotzdem genial: „Haare von Frau Schachtschneider“. Oder, in unserer neuen und angepassten Form: „Hair by Hurt“. Damit ist alles gesagt. Bei Frau -jetzt- Angela Hurt gibt´s Haare, die beim Wegschneiden auch mal ein bißchen wehtun können. Das gibt dann Schmerz. Kurz: Haare vom Schmerz. Das spricht sich rum und wird ein viralr Knüllr!

6. Model suchen für den Flyer

Da das Flyerformat länglich ist, brauchen wir ein Model, daß zwar schick aussieht aber trotzdem ungewöhnliche Körpermaße aufweist, um die Fläche besser zu füllen. Eine Verkürzung des Flyers kommt nicht in Frage und würde den Gesamteindruck zerstören. Gefunden haben wir Anastasia Krawinsky, die eine Körperlänge von 2,60m aufweisen kann und deren länglicher und trotzdem schöner Oberkörper perfekt die Fläche zwischen unseren Slogans füllt.

7. Slogan mit Bildsprache unterstreichen

Anastasia Krawinsky binden wir nun eine Kette um und zurren diese fest. Dann die Digicam rausgeholt und zu Anastasia gesagt: „Guck mal, als würde es ein bisschen wehtun aber trotzdem Spaß machen!“. Und wie ein Model guckt Anastasia sofort ganz Moedel-mäßig.

8. Flyer auslegen und darauf warten, bis es jemand weitererzählt

So, nun, da die ganze Arbeit getan ist, muß man nur noch etwa 100 Flyer drucken, die überall in Bäckerläden oder Cafés auslegen und dann warten, bis jemand den Flyer sieht und alles weitererzählt. Ist das oft genug geschehen, gibt´s wie gesagt das Prädikat „viral“.

So, das ist uns jetzt sicherlich mit „Hair by Hurt“ ganz gut gelungen. Macht´s uns einfach nach und der Erfolg stellt sich von ganz alleine ein – Ihr werdet sehen! Viel Spaß & bis bald!

Kommunikation mit Superlativen: Wie man sagt, dass etwas am schlimmsten ist

einstürzende Brücke wie in Minneapolis wahrscheinlich wegen Terroranschlag

Schwierigkeitsgrad: neunkommaacht

In Amerika ist eine Brücke eingestürzt. Und zwar die von einem großen Highway von der amerikanischen Großstadt Minneapolis rüber nach St. Paul. Das kam dann auch gleich überall in den Nachrichten; muß ganz schön Krach gegeben haben und Riesenkatastrophe, wie bei „Stirb Langsam 4.0“.

Aber so eine Art von Vergleich mit einem Hollywood-Film hinkt natürlich völlig und ist einfach mal nicht legitim. Da wir uns jetzt, bei dem ganzen Schlamassel, trotzdem nicht gleich was darunter vorstellen konnten – also wie schlimm´s denn jetzt wirklich ist – haben wir mal eine Zeitung zu Rate gezogen.

Tipp: Tageszeitungen wissen meistens ganz gut Bescheid, wenn mal wieder was passiert ist und da kann man Berichte über verschiedene Ereignisse in der Welt immer gut nachlesen.

In der Leipziger Volkszeitung vom 3. August wurden wir fündig und konnten unseren Wissensdurst stillen. Das möchten wir hier natürlich gleich an Euch weitergeben. Wir wollten ja schließlich wissen, wie schlimm es wirklich war! -Zum Glück zitiert die LVZ zum besseren Verständnis der Situation für ihre Leser einen Augenzeugen mit den Worten: „… Es war wie bei einem Terroranschlag!…“

Aha! – haben sich da Thorsten und Carsten gedacht. Also, nochmal: Wenn in Amerika eine Brücke einstürzt, mit dem ganzen Programm wie übereinandergestapelte Autos, flüchtende Schulkinder und so weiter, dann ist das wie? Genau: Das muß man sich vorstellen wie einen Terroranschlag.

Und deshalb unsere kleine Anleitung für Euch: Wenn mal wieder die Worte fehlen, wenn Euch ein Malheur passiert ist oder ihr von einer Katastrophe in fernen Ländern berichten wollt, solltet Ihr einfach sagen: „Das war wie ein Terroranschlag!“

Sojamilch übergekocht, Herd angelassen und die ganze Bude in Brand gesetzt? „Es war wie ein Terroranschlag!“

Sojus-Kapsel falsch programmiert, die ESA-Raumstation gestreift und die wiederum ist ungebremsterweise auf ganz Görlitz gefallen? „Es war wie ein Terroranschlag!“

Wahnvorstellungen gehabt, in Polen einmarschiert und sechs Jahre lang „Peng-Peng“ gemacht? „Es war wie ein -ziemlich langer- Terroranschlag!“

Ihr seht schon, „Terroranschlag“ geht immer, wenn Ihr mal wieder beschreiben müßt, wie schlimm eine schwere Katastrophe wirklich war und man sich jetzt nicht gleich was darunter vorstellen kann. Toll gemacht, LVZ, finden wir!

Wenn Euch noch mehr Desaster einfallen, die Ihr bisher nicht richtig beschreiben konntet: Wir haben ja auch eine Kommentarfunktion und freuen uns auf Eure Beispiele!

Bis bald.

Kommunikation: Beispiele 7 bis 10, wie man bescheuerte Gespräche führen kann

Ein bescheuertes Gespräch zu führen kann schwierig sein. Wenn man nicht voll bei der Sache ist, befindet man sich schneller als man möchte in ernsthafter Konversation. Man fühlt sich verstanden von seinem Gegenüber und beginnt zu glauben, dass man selber verstanden wird.
Viele fangen in solchen Situationen an, schlaue Sachen zu sagen. Sie berichten von ihrer interessanten Kindheit, psychologischen Problemen oder von Auslandserfahrung. Dass es sich nach wie vor um ein bescheuertes Gespräch handelt, ist an diesem Punkt meist schwierig zu erkennen. Die Situation ist völlig außer Kontrolle.

Die Grundlagen für ein kontrolliertes, bescheuertes Gespräch haben wir bereits in „Wie man eine bescheuertes Gespräch führt – Teil 1“ vermittelt.

Dieses Mal zeigen wir ein paar weitere Tricks und Kniffe, die das Gespräch nicht nur bescheuert machen, sondern das Bescheuerte zuverlässig über längere Zeit erhalten.

7. Das ewige Frage-und-Antwort-Spiel
Schön bescheuert ist ein Gespräch, wenn man sich konsequent auf seine Rolle darin festlegt. Der eine fragt, der andere antwortet. Äußerlich wirkt die Konversation flüssig, inhaltlich bleibt sie beknackt.
Bsp: „Und? Was hast du so gemacht – letzte Woche?“
„Ich war im Theater.“
„Und? Wie war´s?“
„Es war wirklich schön!“
„Was war denn so schön?“
„Das Theaterstück.“

Auch an dieser Stelle muss der Fragende seiner Rolle treu bleiben und weiterhin einzelne Fragen stellen.
Bsp. (fortgeführt): „Wie hieß denn das Theaterstück?“
„Irgendwas mit F.“

Der Antwortende beschränkt sich ausschließlich auf die Beantwortung. Es muss keine Antwort auf die gestellte Frage sein, es muss nur wie eine Antwort wirken. Man sollte gemeinsam zu dem Punkt gelangen, an dem Frage und Antwort keinen logischen Zusammenhang erkennen lassen.
Bsp: „Gehst du gerne ins Theater?“
„Ich war letzte Woche.“
„Und? Was hast Du so gemacht – letzte Woche?“
„Irgendwas mit F.“


8. Die unangebrachte, schweinische Bemerkung

Ein strategisch gut platzierter Kommentar aus dem Bereich Fäkalien oder Testosteron senkt das Level eines aus dem Ruder gelaufenen Intellektuellen-Diskurses unter Kulturinteressierten schnell wieder auf ein kontrollierbares Niveau.
Bsp: „Obwohl ich so ein großer Verehrer von Scholstoikowitsch bin und auch wirklich alle Bücher seiner inneren Emigration sowie seiner Schwarzen-Meer-Phase nahezu auswendig kenne, hatte ich etwas Bauchschmerzen bei der Theatervorführung letzte Woche.“
„Alles vollgeschissen, oder was?“

9. Der „Mir geht´s noch schlechter“-Konter
Das verrückte am bescheuerten Gespräch ist, dass es niveaumäßig nach unten keine Grenze gibt. Ein „Mir geht´s noch schlechter“-Konter greift die Situation gewissenhaft auf und zeigt dem Gegenüber weitere Möglichkeiten für eine beschissene Lebenssituation. Konsequent und kreativ durch beide Gesprächspartner weiterverfolgt lässt sich so das Level senken.
Bsp: „Irgendwie bin ich zur Zeit irgendwie immer so müde!“
„Geht mir irgendwie zur Zeit auch so. Und ich kann irgendwie nicht schlafen.!
„Das kennich! Ständig müde, nachts nicht schlafen können und keinen Appetit.“
„Jaja! -Wenn ich wenigstens ab und zu mal Hunger hätte. Aber mir ist ständig nur schlecht.“
„Ich halt´s´hier kaum aus! Gleich muss ich brechen.“
„Würde ich auch gern- aber ich hab ja nichts im Magen!“
usw.

10. Gebrauch von unangenehmen Pausen im vollen Gesprächsfluss
Ungeheuer effektiv und dabei so einfach! Man geht dabei in drei einfachen Schritten vor: 1. Interesse antäuschen, (tiefgründig & anteilnehmend) 2. Antwort abwarten 3. Nochmals Interesse antäuschen und abrupt stoppen und nix sagen für ca. 30 Sekunden, danach wieder mit 1. beginnen.
Bsp: „Glaubst Du, die Erfahrungen aus Deiner Vergangenheit haben Dich zu einer stärkeren Persönlichkeit gemacht?“
„Ja, äh, also, einstückweit auf jeden Fall. Ich würde sagen, das macht schon irgendwie .. stärker ..persönlich… kommtdraufan (blablabla – Deepnessgelaber!)…“
„Aha! Das ist wirklich interessant! (HIER STOPPEN!! -30 Sekunden Pause)“

So, nun habt Ihr eine Menge Handwerkszeug, um wirklich jedes Gespräch auf ein rudimentäres, bescheuertes Niveau zu bringen. Es gibt natürlich noch viel mehr Möglichkeiten und wir sind gespannt auf Eure Eingaben. Dann gibt´s vielleicht auch mal einen dritten Teil! Bis dahin – viel Spaß da draussen!

Mobile Telefone: Wie man mit einem Handy telefoniert

Schwierigkeitsstufe: richtig schwer, da kompliziert

Viele von Euch werden dieses Gefühl schon einmal durchlebt haben: ach Mensch, ich will jetzt unbedingt mit jemandem telefonieren! Doch im nächsten Moment schleicht sich die Erkenntnis heran, dass man gar kein Handy (oder auch Mobiltelefon) besitzt und auch noch nie damit telefoniert hat. Kurz: das man überhaupt noch nie telefoniert hat.

An ein Mobiltelefon kommt man über verschiedene Wege:

1. ihr geht in einen Laden und kauft eins. Das ist aber meistens sehr teuer ohne

2. einen Handyvertrag. Bei einem Handyvertrag zahlt ihr eine bestimmte Summe im Monat, für die ihr telefonieren könnt und gleichzeitig das Handy abbezahlt. Entweder bezahlt ihr pro Telefonat einen Obolus oder ihr zahlt eine so genannte Flatrate (heißt halt so, habe ich mir nicht ausgedacht). In diesem Fall gebt ihr der Handyfirma am Monatsanfang ein paar Scheine in die Hand und könnt ungestört lostelefonieren. Geht am besten in einen Handyladen und fragt mal nach. Handyläden sind meist durch bunte Schilder mit Telefonen drauf gekennzeichnet. Da stehen auch so komische Bezeichnungen wie E-Plus oder 02 oder so was, oder D2. Na ihr findet das schon. Ihr könnt auch mal Leute auf der Straße fragen. Diese Läden gibt es in jeder Stadt. Dort im Laden könnt ihr Euch auch erklären lassen, wie man mit einem Mobiltelefon telefoniert. Das ist leider bei jedem Telefon unterschiedlich.

3. Ihr leiht Euch von einem Freund/einer Freundin das Telefon. Hierbei ist aber die Schwierigkeit, die Nummer desjenigen zu wissen, den Ihr anrufen wollt. Legt Euch dazu am besten ein kleines Telefonbuch an. Das gibt in sogenannten Schreibwarenläden. Fragt da mal nach. Heißt manchmal auch Adressbuch. Falls Ihr schon solch ein Büchlein habt könnt Ihr nun nach der Nummer schauen. Wenn Ihr z.B. Thorsten anrufen wollt, schaut Ihr unter T nach. Hier hat Euer Freund Thorsten für Euch sicher seine Nummer eingetragen.

Jetzt geht’s los.

Nehmt das Handy in die Hand und zwar so rum, dass das kleine Fenster zu Euch zeigt und oben ist. Was da jetzt im Fenster ist, interessiert erst mal nicht weiter. Unter dem Fenster seht Ihr kleine Tasten mit Zahlen von 0-9.

Nokia aus Holz

Jetzt schaut Ihr in das Telefonbuch und gebt nacheinander die Zahlen, die da von links nach rechts von Thorsten aufgeschrieben wurden. Euer Freund und/oder Bekannte/ oder die Bekannte kann anders heißen, ich weiß, aber das ist jetzt nur ein Beispiel. Ihr gebt also ein 0174-1234567 zum Beispiel. Das lasst Ihr jetzt erst mal so stehen. Jetzt schaut Euch weiter auf dem Handy um. Direkt unter dem Fenster findet sich links eine Taste mit einem grünen Telefonhörer. Da drückt Ihr drauf und haltet jetzt das Fenster ans Ohr. Jetzt bitte keine Fragen, warum das Fenster, da kommen doch keine Töne raus usw. Doch, da kommen Töne raus, es ist einfach so. Am anderen Ende meldet sich Thorsten oder eben der- oder diejenige, der oder die sich melden soll, und Ihr könnt einfach drauflos reden. Was Euch einfällt, oder beschäftigt oder wie auch immer. Wenn das Gespräch beendet ist (das merkt man, wenn Du oder die Stimme im Handy Tschüss! Oder Auf Wiedersehen! gesagt hat oder jeder nur noch MMMh. oder Na gut, dann… sagt)

Amerikanischer Filmstar telefoniert

Jetzt kannst Du entweder das Handy weglegen und warten bis das Akku alle ist. Das Akku ist so eine Batterie, die hinten im Handy drin ist, damit das Telefon nicht immer mit einem Kabel mit der Steckdose verbunden sein muss, denn was machst Du, wenn Du mal draußen auf der Wiese stehst, weit und breit keine Steckdose…?

Du kannst aber auch das Handy vom Ohr nehmen und unter dem kleinen Fenster eine Taste mit einem roten Telefonhörer drücken. Ich merke mir das immer mit einer kleinen Eselsbrücke. Wenn Du an der Ampel stehst, heißt es ja immer: Bei Rot bleibe stehen, bei Grün darfst Du gehen. Ich setze jetzt mal voraus, dass Ihr das wisst, sonst werdet Ihr auch nicht telefonieren können. Also bei Grün geht das Gespräch los, bei Rot bleibt es stehen, es ist beendet, es wird nicht weiter geredet.

Was aber, wenn Ihr kein Telefonbüchlein habt? In fast allen Handys ist solch ein Büchlein einprogrammiert. Dann sind die Nummern da schon drin. Wie Ihr die da rauskriegt, da fragt Ihr mal im Laden (siehe oben beschrieben) nach. Das ist bei jedem Handy anders, das sprengt den Rahmen.

Also nun, fröhliches Telefonieren und denkt dran, nicht zuviel sinnlose Gespräche, das wird teuer. Wie teuer genau? Da fragt Ihr am besten mal im Handy-Laden nach.

Kommunikation: 6 Beispiele, wie man bescheuerte Gespräche führen kann

Schwierigkeitsgrad: einfach

Ein richtig bescheuertes Gespräch

Heute wollen wir mal ´drauf eingehen, wie es uns denn am besten gelingen könnte, ein wirklich bescheuertes Gespräch zu führen. Dabei ist nicht die Art von Gespräch gemeint, bei der man vielleicht erst im Nachhinein sagt „Na – das war ja jetzt vielleicht bescheuert!“ Es geht darum, wie man es von Anfang an schön bescheuert machen kann. Dazu bedarf es nur weniger Tricks und schon lässt sich eine richtig beschissene Konversation betreiben. Mit dem grundsätzlichen Handwerkszeug sind die meisten von uns ausgestattet, wir können den Mund bewegen und dabei Geräusche machen, Gestik und Mimik folgen dabei ganz automatisch der Bedeutung, die wir in den abgegebenen Geräuschen vermuten. Und in der Umfunktionierung dieser Kombination liegt auch schon der erste Trick:

1. Entgegengesetzte Mimik zum Gesagten.

Traurige Geschichten werden mit einem fetten Grinsen erzählt. Auf den Bericht vom neuesten Massaker wird mit Verschmitztheit und Optimismus reagiert.

2. Unangebrachte Gestik

Versuchen Sie, Füllwörter wie „und“ oder „oder“ mit ausladenden Armbewegungen zu unterstützen. Zeigen Sie einen Abstand von ca. 2cm zwischen Zeigefinger und Daumen und benutzen Sie diese Geste bei Wörten wie „Riesending“ oder „großartig“. Machen Sie die Bewegung einer Eisenbahn, wenn Sie vom Schlaf erzählen. Verkrampfen Sie alle Extremitäten, wenn Sie von Ihrer Lockerheit berichten.

Achten Sie dabei, unbemerkt, auf Ihre jeweiligen Konversationspartner. Ein ungläubiges Flackern in den Augen ist das Zeichen dafür, dass man Sie für bescheuert hält!

Gute Voraussetzung, jetzt müssen Sie nur noch das bescheuerte Gespräch am laufen halten, mit entsprechend bescheuerten Methoden:

3. Fragen stellen, deren Antwort kurz vorher gegeben wurde

Bsp.: „Ja, und dann war ich letzte Woche im Theater, war aber nicht so toll..“
„Mensch, toll! Du bist einfach immer so kulturinteressiert und so. Apropos: Warste eigentlich letzte Woche auch mal im Theater?“

4. „Wieso“-Fragen stellen, um den Gesprächsfluss zu unterbrechen

Wichtig ist hier, mit freundlicher Mine eine ernsthafte Antwort zu erwarten und damit dem Gegenüber den Eindruck zu vermitteln, man hält damit das Gespräch am Leben. In Wahrheit lässt sich dadurch ein wunderbar bescheuertes Gespräch weiterführen.
Bsp.: „Ja, und dann war ich letzte Woche im Theater, war aber nicht so toll…“
„Wieso warst Du denn dann im Theater?“

5. Grenzdebiles Zwischengemurmel, wenn dem Gegenüber das Gesprächsthema gerade sehr wichtig ist
Auch hier ist ein gewissenhafter Gesichtsausdruck von Vorteil.
Bsp.: „Du solltest das wirklich wissen, das ist mir sehr ernst. Verstehst Du?“
„Ernst, Ernst, jaja. Der Ernst. – Huhu, Ernst! ..MhmMhm, Naja, Ernst, halt, nich?“

6. Sogenannte „Angeber-Shorties“
Überhaupt nicht schwierig, hierbei bezieht man alles sofort auf sich, um dann innerhalb nur eines Satzes seine eigene Großartigkeit zum Ausdruck zu bringen. Nach dem Satz sofort stoppen und das Gegenüber erwartungsvoll und mit einem wissenden, überheblichen Grinsen angucken!
Bsp.: „Ja, und dann war ich letzte Woche im Theater, war aber nicht so toll…“
„Ich war auch schon einmal im Theater!“

Diese Basics müssten erstmal reichen, um ein richtig bescheuertes Gespräch ins Rollen zu bringen. Im zweiten Teil gibt´s dann noch mehr, wie zum Beispiel „Das ewige Frage-Antwort-Spiel“, „Die unangebrachte, schweinische Bemerkung“, der „Mir geht´s noch schlechter“-Konter sowie „Gebrauch von unangenehmen Pausen im vollen Gesprächsfluss“. Bis dahin!