Dieser Montag -wie alle anderen Montage davor- gehört, neben Dienstag, Mittwoch und teilweise auch Donnerstag, zu den meist gehassten der sieben zur Verfügung stehenden Wochentage. Im Grunde genommen kann der Montag gar nichts dafür, dass er die Position des Hateboy unter den Wochentagen eingenommen hat. Denn er gehört, wie all die anderen Tage, zu jeder neuen Woche dazu. Dennoch stellt ein Montag für viele von uns eine unüberwindbare Herausforderung dar. Der Montag wäre als Wochentag gar nicht so problematisch, würde er sich woanders einordnen, zum Beispiel zwischen Freitag und Samstag.
Bei allem Verständnis für den Montag sollte man aber die harten Fakten nicht verschweigen: Das Wochenende steht für Spass, Gelächter und tiefenentspanntes Abhängen auf der Couch. Der Montag zerstört einem dieses letzte, verbliebene Schlaraffenland menschlichen Daseins mit sinnentleerter Lebensverschwendung in Form von Sklavenarbeit für und mit Leuten, die ständig etwas von einem wollen. Schon am dunklen Montagmorgen befindet sich unser körperliches Energielevel bei etwa 20 Prozent Rest-Akku-Leistung. Trotzdem soll damit ein kompletter Montag überstanden werden. Ohne Ladegerät. Es liegt also auf der Hand, dass für die meisten Menschen allein der Gedanke an einen Montag einen Motivationsumkehrschub auslöst.
Um den Wochenstart für Ungeübte trotzdem etwas zu erleichtern – im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten – geben wir hier ein paar Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema, wie sich so ein Montag überstehen lässt.
1. Was macht den Montag so qualvoll?
Das Gefühl, ganz nah dran zu sein am Wochenende und dabei gleichzeitig am weitesten davon entfernt.
2. Bin ich verpflichtet, diesen Montag anzutreten oder kann ich mich nochmal umdrehen und einfach warten, bis alles vorbei ist?
Niemand ist verpflichtet, irgendetwas mitzumachen. Wir leben schließlich in einem freien Land. Jedoch haben sich über die letzten paar Millionen Jahre die Sachen so eingespielt, dass jeder Mensch automatisch am Beginn der Woche teilnimmt und diesen meistens auch übersteht. Es ist dann halt nur die Frage, wo. Wenn Sie sich also umdrehen und warten, bis alles vorbei ist, haben Sie den Montag im Bett überstanden. Das ist eine Möglichkeit – aber keine Abkürzung. Denn auf diesen ganz individuellen Wochenstart wartet dann ein noch beschissenerer Dienstag.
3. Wie groß ist der Anteil an Montagen an meiner Lebenszeit und lohnt es sich entsprechend überhaupt, dass ich mich mit diesem leidigen Thema auseinandersetze?
Der Anteil der Montage an der Lebenszeit beträgt gerade mal ein 1/7, also nahezu 14,3%. Die Zahlen sprechen hier eine eindeutige Sprache – es lohnt sich also nicht . Man kann ein Siebtel seines Lebens mit durchaus sinnvolleren Dingen als mit Montagen verbringen.
4. Geht es anderen Menschen am Montag genauso wie mir?
Nein. Das ist etwas ganz besonders Individuelles, wie eine ausgefallenes Hobby. Wenn Sie an einem Montag vor Kollegen offen ihre Meinung über die Beschissenheit dieses Montags kundtun, werden Sie überraschte Blicke, Erstaunen und Bewunderung ernten.
Seit Abschaffung der 7-Tage-Woche ist es hingegen sehr weit verbreitet, sich auf das Wochenende zu freuen.
5. Welchen Vorteil hat der Montag gegenüber anderen Wochentagen?
Den größten Vorteil hat ein Montag gegenüber den anderen Wochentagen, wenn Dinge tatsächlich erledigt werden müssen. So bleibt alles, was zum Beispiel eigentlich noch an einem Freitag passieren muss, bis zum Montag liegen. Dinge, die Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag erledigt werden müssten, bleiben deswegen auch oft bis Freitag liegen. Montags ist die Chance am geringsten, dass etwas bis zum kommenden Montag liegenbleibt.
6. Gibt es Montage, die durchschnittlich noch schlimmer sind als alle anderen Montage?
Ja, der jeweils erste Montag eines Jahres ist für alle Beteiligten der bis dahin schlimmste Montag des Jahres.
7. Lassen sich Montage vermeiden?
Ja, wenn man an einem Dienstag geboren ist und an einem Sonntag stirbt, lassen sich insgesamt zwei Montage im Leben vermeiden.
8. Hilft schlechte Laune und ab wann sollte ich die entwickeln?
Ab Sonntagnachmittag kann man durch gelegentliches Seufzen seinem Gefühl zum bevorstehenden Horror Ausdruck verleihen. Lebt man mit anderen Personen unter einem Dach, ist das Zeitfenster bis zum Sonntagabend das polizeilich anerkannte , um sich die Frustration über den drohenden Wochenstart lautstark mit dem Lebenspartner oder den Nachkommen um die Ohren zu hauen. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, die Beschissenheit des Montags in einen weiteren Wochentag vorzuziehen -die Last damit quasi zu verteilen- ohne dass durch diese Lastenverteilung dem Montag etwas von seiner eigenen Beschissenheit genommen wird.
9. Würde die Erstellung einer ToDo-Liste am Sonntagabend für Montag den Start erleichtern?
Ja, auf jeden Fall! Die ToDo-Liste sollte mindestens 20 zu erledigende Dinge nur für Montag enthalten. Etwa 70% auf der ToDo-Liste sollten Dinge sein, die Sie auch in den letzten zwei Jahren nicht erledigt haben. Montagmorgens aufzuwachen, mit dem Energielevel eines vier Jahre alten iPhones bei -5 Grad, und zu wissen, dass man heute noch ganz viel Dinge vor hat, auf die man auch in den letzten zwei Jahren absolut keinen Bock hatte, gibt innere Kraft und Ruhe – ohne ein unnötig schlechtes Gewissen.
10. Wann ist am Montag das Schlimmste vorbei?
Gegen ca. 5 Uhr fühlt sich ein Montag bedeutend besser an als ein Sonntag: Zum Einen ist die Arbeit gemacht und es geht in den Feierabend. Zum Anderen liegt vor einem nur noch eine kurze 4-Tage-Woche.
Vorankündigung: In einer unserer nächsten Anleitungen geht es ums Überleben eines kompletten Dienstags!
Wie überstehen Sie den Montag oder andere Wochentage? Schreiben Sie uns in den Kommentaren!