Zwischenräume: Wie man anfängt, nicht auf den Strich zu gehen

Frau im Minirock die Bein nahe wie ein Amateur oder Anfänger auf den Strich geht

Schwierigkeitsgrad: Geht so!

Manchmal, wenn man so durch die Stadt oder den ländlichen, aber besiedelten Raum spazieren geht, sieht man Menschen auf dem Fußgängerweg laufen. Toll sieht es aus wenn es die Leute schaffen, nicht auf die Rillen zu treten, die im Bürgersteig, bedingt durch die systematische Aneinandereihung verschiedener Gehwegplatten, zu sehen sind. Warum das so toll ist, nicht auf diese Fugen zu treten und wie man das selber am besten hinbekommt, will ich Euch in dieser Anleitung einmal darlegen.

Historischer Hintergrund:

Die ersten Bürgersteige kamen etwa zur gleichen Zeit auf, als die Autos erfunden wurden und das erste Mal ´raus durften. Da der Platz in den Garagen für die Autos nicht mehr groß genug war, mussten diese einen befahrbaren Untergrund bekommen (Autos bezeichnet man übrigens als "fahrbaren Untersatz"). Anfangs wurden dazu einfach die Wege genutzt, auf denen Menschen bisher unterwegs waren. Da kann man sich jetzt gut vorstellen, dass das nicht sehr lange gut ging, und zwar:

1. wegen der unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer (Fußgänger erreichen keine so hohen Endgeschwindigkeiten, weil Ihnen ein durchzugsstarker Motor fehlt) und

2. wegen der unterschiedlichen Sicherheitsausstattung (Fußgänger zum Beispiel müssen sich nicht anschnallen und leben deshalb wesentlich gefährlicher)

Aufgrund dieser unüberwindlichen Differenzen zwischen Fußgängern und den neu erfundenen Autos wurde jedem Verkehrsteilnehmer sein eigener Raum zugewiesen, wo er sich nach eigener Facon austoben kann. Damit die Trennung allerdings nicht allzu schwer fiel, baute man die jeweiligen Räume nicht allzu weit voneinander getrennt auf. Es wurden also die herkömmlichen Wege der Fußgänger genommen, in der Mitte einmal längs mit einem großen Cutter geteilt, mit einem großen Trenner auseinandergezogen und die entstandene Lücke wurde mit Teer oder Bitumen aufgefüllt. Diese Lücke zwischen dem geteilten Fußweg nannte man "Strasse" und da konnten sich die Autos jetzt so richtig austoben. Meistens ging bei dieser Maßnahme der vormalig einteilige Fußgängerweg ziemlich kaputt und so entstanden Rillen in den Gehsteigen rechts und links der Strasse.

Viele Fußgänger waren jetzt natürlich ziemlich neidisch auf die schöne, glatte Fläche in der Mitte, wo die Autos fuhren. Sie wollten sich nicht mit so einer von Fugen zerklüfteten Landschaft unter ihren Füßen abgeben. Es gab Revolte und es kam es zur französischen Revolution und die Verantwortlichen fingen an, mit fugenlosen Fußgängerwegen, die aus nur einem zusammenhängenden Teil gefertigt wurden, zu experimentieren. Das ging natürlich ziemlich schief, weil gerade in den großen Städten manche Häuserblöcke einen Umfang von bis zu zwei Kilometern haben konnten. Und da jetzt mit einem Kran anrücken und den ganzen, wie ein überdimensionierter Donut aussehenden Fußweg einpassen? -Naja.

Auf jeden Fall stammt es aber aus dieser Zeit, dass es sich für einen Fußgänger einfach am besten anfühlt, auf einer durchgehenden Fläche unterwegs zu sein. Später wurden dann Gehwegplatten von ähnlicher Beschaffenheit aneinandergereiht, um halbwegs den Anschein einer Ganzheitlichkeit des Gehsteigs zu bewahren. Da das aber bis heute nicht vollkommen gelungen ist und jegliche Experimente in diese Richtung aufgegeben wurden, begnügt man sich damit, als Fußgänger eben möglichst nicht auf Rillen, Fugen oder Striche zu treten.

Soviel zur Historie.

So, und wie macht man das nun, mit dem nicht auf die Rillen treten?

1. Gehweg aussuchen, dessen Fugenabstand nicht zu klein ist
Bei manchen Gehwegen wird inzwischen eine Grösse der Platten (oder vielleicht besser: Steinchen!?) verwendet, die auch für professionelle Fußgänger nicht zu bewältigen ist. 15 cm Durchmesser und kleiner machen einfach keinen Spass beim Ausweichen und man erscheint unter Umständen lächerlich, wenn man es doch versucht. Hier gilt: Solche Fußwege, wenn irgend möglich, meiden. Sollte der Gehsteig in dieser Form länger Bestand haben, kann man mal eine berechtigte Eingabe mit persönlicher Begründung über den Unmut an die Verantwortlichen schicken.

2. Langsam anfangen
Hat man nun einen Fußgängerweg mit ausreichend großem Fugenabstand gefunden, kann man mit eine paar kleinen Schritten anfangen. Die Fugen sind immer die dunklen Rillen, die mit Dreck gefüllt sind. Da also nicht drauftreten mit dem Schuh. Man kann sich ein kleines Trainingsprogramm zurechtlegen, z.Bsp. in Woche eins drei Platten, in Woche zwei dann drei Platten hin und zurück und so weiter. Fortschritt und Erfolge sollte man sich notieren und die Anforderungen an sich selber Schritt für Schritt steigern.

2. Nicht die ganze Zeit nach unten gucken
Auch wenn man anfangs vielleicht noch ein bisschen lächerlich wirkt: Langsam stellt sich eine gewisse Routine ein und man packt auch mal 100 Meter, ohne auf eine einzige Rille zu treten. Da ist man natürlich stolz wie Bolle – aber: Wie hat man denn dabei ausgesehen?

Jetzt heisst es: Andere Fußgänger beobachten und sich hier den einen oder anderen Trick und Kniff nochmals genau zu Gemüte führen. Gucken die die ganze Zeit runter? Wie hoch ist die Fehlerquote? Man wird viele Menschen treffen, die noch üben und auch richtig viele, die dabei einfach jämmerlich versagen und sich selber schon aufgegeben haben.

Nichtsdestotrotz sollte man sein eigene Fähigkeit, Neues und Unbekanntes zu erlernen, nicht unterschätzen. Mit der Zeit gewinnt man das, was man als "Intuition" bezeichnet. Fußgänger mit Intuition erkennt man daran, dass sie eben nicht mehr die ganze Zeit nach unten gucken und trotzdem jeder Fuge, Rille und jedem noch so kleinem Riss im Asphalt mit traumwandlerischer Sicherheit intuitiv ausweichen.

3. Fehler können passieren
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das gilt auch für das Rillen-Ausweichen beim Spaziergang auf dem Gehweg. Wer sich runterziehen lässt von Sprüchen wie "Hähä- guck mal, der geht voll auf den Strich!" hat noch nicht zu einer sicheren, inneren Einstellung gefunden. Diese Jacke muss man sich auch nicht anziehen und da kann man getrost auch mal entgegnen: "Na, wie hast Du denn angefangen, hä?" (mal davon abgesehen, dass der Spruch "auf den Strich gehen" auch schon ziemlich kindisch ist. Leute, die sowas sagen, sind meistens einfach total unreif!)

4. Nicht den Spass vergessen!
Trotz aller Unwägbarkeiten auf dem (Geh-)Weg (HaHa!) zum professionellen Fußgänger: Niemals das Ziel aus den Augen verlieren (nochmal HaHa!)! Anfänglich schwer erscheinende Aufgaben im Leben sind einfach leichter zu bewältigen, wenn man sie mit einer gewissen, spielerischen und innerlich lustigen Attitüde und Gelassenheit angeht. Das sollte man auch nicht vergessen, wenn man mal wieder aus Versehen auf so eine dämliche Fuge draufgetreten ist.

Bevor man sich jetzt innerlich mit Schimpfkanonaden bestraft, lieber nochmal kurz durchatmen und sich dann einfach sagen: "Ach naja, dann klappts bestimmt beim nächsten Mal!"

Bis dahin!

Summer Festivals: 10 Tipps, wie man bei Outdoor Veranstaltungen mit dem Toilettenproblem umgehen kann

pinkeln müssen und vorm Klo anstehen beim Open-Air Festival

Jetzt im Sommer und bei diesem Wetter stehen ja mal wieder jede Menge Open-Air-Veranstaltungen, Konzerte und Festivals an. Ein großes Problem bei solchen Veranstaltungen wie Fusion, Ruhr in Love oder Bad Oldesloher Open Air ist da natürlich immer die Toilettensituation. Da gibt´s erst lange Schlangen vorm Dixi-Klo und der stille Ort selber sieht dann trotzdem nicht gerade einladend aus.

Die Ausgangssituation ist folgende: Durchschnittlich hat jeder Europäer tägliche Stuhlgewichte von 100 – 200 Gramm, die Vegetarier unter uns infolge ballaststoffreicherer Nahrung bis zu 350 Gramm. Das Gewicht des bei einem einzigen Stuhlgang ausgeschiedenen Materials kann im Einzelfall auch bis zu 1 kg betragen(!)

Beim Urin sieht´s nicht viel anders aus, denn abhängig von der Flüssigkeitszufuhr produziert ein gesunder Mensch in 24 Stunden etwa 1000 bis 1500 ml Harn, den er zwei bis drei Mal am Tag ausscheiden muss. Für die Bandbreite zwischen 50 und 500 ml können wir die Ausscheidung über längere Zeit (Min./Stdn.) bewusst kontrollieren.

Um der schrecklichen Situation mit der Notdurft auf Festivals etwas besser Herr zu werden, haben wir hier mal ein paar Tipps und Tricks zusammengetragen –

für Leute, die zum ersten Mal auf so einer Veranstaltung müssen.

1. zur Vorbereitung:
Schließmuskel trainieren. und zwar alle, das kann man ganz geheim und nebenbei machen, wenn man irgendwo sitzt, schön kontrahieren und entspannen. Merkt keiner – außer man konzentriert sich zu dolle-sieht man doof aus. Wenn´s drauf ankommt kann man es dann beim Festival länger halten und außerdem soll´s auch fürs Zwischenmenschliche ganz gut sein. Wer hier noch mehr ins Detail gehen und Kentnisse ausweiten möchte: einfach mal bei der „Deutschen Kontinenz Gesellschaft“ umschauen

2. ballaststoffarme Ernährung:
kann die Verweildauer des Stuhls im Darm verlängern; Nachteil: die Sache wird richtig hart und nach der Feierei vielleicht qualvoller, wichtige Vitamine & Spurenelemente fehlen. Beispiele für ballaststoffarme Ernährung sind: mageres Fleisch, Fisch, Reis, Gedünstetes & Gegartes, rohes und gut ausgereiftes Obst in kleinen Mengen, Zwieback, keine Süssigkeiten, verdünnte Obstsäfte, fettarme Milch

3. Peristaltik reduzieren:
Die Peristaltik ist so ne Muskeltätigkeit die dafür sorgt, dass das Verdaute vom Magen durch den Darm bis zum Ausgang befördert wird. Man kann die ganze Sache angeblich einschränken indem man sich auf körperliche Leistung konzentriert. Wenn man also auf dem Festival die ganze Zeit wild am rumtanzen ist, hat der Körper keinen Bock, Essen nach draussen zu transportieren. Und Ruhepausen oder langsames Spazierengehen lieber vermeiden – diese fördern die Magen-Darm-Tätigkeit.

4. Klobrillen bedecken mit WC – Papier – Auflagen,
verhindert die Kontaktinfektion oder einfach den Ekel beim direkten Kontakt mit einer Klobrille; gibt´s zum Beispiel hier für 19,99 für 300 Blatt, kann man also auch noch später als Erinnerung ans Festival zu Hause auf der Toilette benutzen (nicht wiederverwenden!)

5. für Frauen: lernen, im Stehen zu pinkeln.
Dafür gibt´s eine eigene Webseite mit einigen Anregungen, zum Beispiel der V-Finger Methode oder Anleitungen zum Selber-Basteln von Hilfsmitteln aus Pappe. Link stand2pee

Frauen die im Stehen pinkeln

6. nicht rasieren:
das gilt für Frauen, die nicht im Stehen pinkeln und sich dann doch irgendwo mal hinhocken müssen. Laut einer aktuellen Umfrage begünstigen mehr Haare eine höhere Zielgenauigkeit, der Strahl ist besser definiert, nasse Füsse lassen sich so eher vermeiden

7. festes Schuhwerk:
Bei der Bildung in den Nieren und der Lagerung in der Blase ist Urin beim gesunden Menschen noch völlig keimfrei. Da die untere Harnröhre jedoch nicht keimfrei ist, enthält Urin beim Austritt bis zu 10.000 Keime pro Milliliter. Wenn es also ins Gehölz zum Freilandpinkeln geht, kann mit festem Schuhwerk direkter Hautkontakt mit den Urin- (und sonstwas-)Keimen anderer Besucher vermieden werden.

8. Hilfsmittel verwenden:

nochmal für Frauen, die im Stehen pinkeln möchten:

Whiz- im stehen pinkeln, urinieren für Frauen The Whiz – for when Nature calls

Transportable Toilette (nur in den US of A gefunden):

Transportable Toilette für Festivals, Camping, etc. BioBag Toilet

The PWP GoBag:

Unterwegs Beutel für Stuhlgang mit Kristallen drin Ein Beutel mit speziellen Kristallen, die Flüssigkeit in Gel umwandeln. Hersteller: PWPDirect (z.Zt. wohl zu viele Besteller)

9. eigenes Toilettenpapier mitbringen

10. hochziehen und ausspucken

Update: Der „Shenis“ – Endlich können Frauen wirklich im Stehen pissen, in Gold!

Tür & Bewegung: Wie man durch eine Tür geht in 5 Schritten ;)

Schwierigkeitsgrad: einfacher, als es klingt

Viele machen es, manchmal über dreimal am Tag. Und doch kann der Tag kommen, an dem man es einfach vergessen hat. Für diesen Fall und auch falls Ihr das noch nie gemacht habt, hier nochmal eine kleine Anleitung zum durch die Tür gehen.

Man kann durch eine Tür ´raus oder ´reingehen. Von Außen sieht das dann so aus, als würde man gerade irgendwo ankommen oder irgendwohin weggehen. Für den eigentlichen Ablauf ist das aber egal. Wichtig ist auch noch, ob die Tür bereits geöffnet ist oder -das Gegenteil dazu- geschlossen. Wir gehen hier mal von einer sogenannten „geschlossenen Tür“ aus. Was ist zu tun, wenn man durch eine Tür gehen möchte?

1. Tür suchen und erkennen

Eine Tür ist wie ein großes Loch in einer Wand mit einem Brett davor. Rechts oder links von dem Brett sind Scharniere angebracht, die das Brett mit der Wand verbinden. Auf etwa halber Höhe befindet sich eine sog. Klinke, die man anfassen kann. Wenn man da anfasst, fühlt es sich metallisch an.

2. Klinke anfassen

Ist die Tür erstmal erkannt, kann man mit der Hand die Klinke anfassen. Diesen und den nächsten Schritt könnt Ihr aber locker einfach überspringen, wenn die Tür offen ist.

3. Klinke runterdrücken

Jetzt wird´s wirklich etwas tricky, aber auch das ist zu schaffen!

4. a) Klinke gleichzeitig weiter runterdrücken und von sich wegdrücken

Damit bewegt sich nämlich die ganze Tür, also das Brett was mit der Klinke verbunden ist. Sollte sich hier nichts tun, dann drückt Ihr gerade das Brett gegen die Wand. Nicht verzagen, es gibt noch die Alternative:

4.b) Klinke gleichzeitig weiter runterdrücken und zu sich heranziehen

Spätestens jetzt müsste sich das Brett bewegen. Drückt oder zieht an der Klinke so lange, bis das große Loch dahinter in der Wand vollständig zu sehen ist. Der entstandene Spalt zwischen dem Brett (= die Tür) und der Wand sollte so groß sein, dass Ihr hindurchpasst. Ideal ist ein 90-Grad-Winkel von der Tür zur Wand nach dem Öffnen.

5. Durchgehen

Klinke zuerst loslassen und dann wahlweise den rechten oder linken Fuß nach vorn setzen, mit dem zweiten Fuß folgen. Diese Bewegung so lange wiederholen, bis Ihr vollständig durch das Loch in der Wand gegangen seid.

Geschafft!

War doch gar nicht so schwer und das Tolle ist, Ihr könnt es wirklich gleich ausprobieren! So eine Tür findet sich nahezu überall und wenn man erstmal das Durchgehen von der einen Seite geschafft hat, ist auch das Rausgehen nicht mehr so schwer. Wahlweise kann man die Tür auch noch hinter sich schliessen. Eine Variation davon für Fortgeschrittene wäre dann das „Türe knallen“.

Fallen & Schwierigkeiten:
Klinke mit Scharnier verwechselt
– drücken, wenn man ziehen muss (oder andersherum)
– entstandenes Loch in der Wand reicht nicht zum Durchgehen (siehe Unterschied zwischen Tür und Fenster)