Die Morgentoilette 2: Was kommt nach dem Duschen

Zähne putzen, Zähneputzen am MorgenSchwierigkeitsgrad: perlweiss

Zähne putzen

Im ersten Teil unserer Monumentalanleitung zur Morgentoilette haben wir zunächst erfahren, wie viele Entscheidungen zu Beginn zu treffen sind und wie hoch der Prozentsatz der gefühlsmäßigen Entscheidungen ist. Die wichtigsten haben wir schon getroffen. Nach Ende Teil 1 stehen wir ins Handtuch gewickelt oder im Bademantel frisch geduscht im Bad.

Aber Vorsicht: es ist wie verhext, schon wieder eine Entscheidung!! Föne ich mir erstmal die Haare? Oder föne ich sie gar nicht und lasse sie an der Luft trocknen? Mache ich erst was anderes, um dann später zu fönen, wenn die Haare schon trockener sind? Schwer.

Ich persönlich habe mich für das letzte entschieden. Die Haare lassen wir erst einmal links liegen. Ich putze mir als erstes die Zähne. Zähne, das sind die weißen Dinger, die ihr seht, wenn ihr in den Spiegel grinst. Nein, eigentlich seht ihr die Zahnleisten oben und unten. Doch die werden erst zu Leisten, da viele verschiedene Zähne nebeneinander stehen, so wie mehrere Spieler beim Fußball eine Mauer bilden. Diese Spieler sind sehr anfällig, wenn sie z.B. ins Gesicht oder in die Hoden getroffen werden. Dann fallen sie um und sind für ein sinnvolles Abwehrspiel nicht mehr zu gebrauchen und müssen im Extremfall sogar ausgewechselt werden. So ist es auch bei den Zähnen. Bei den Zähnen steht eine Reihe auf dem Kopf und eine auf den Füßen. Der böse Zahnteufel und Käptn Karies treiben im Mund ihr Unwesen. Sie knabbern und Hämmern an den hilflosen Zähnen, so dass diese Löcher kriegen oder tot umfallen oder ebenfalls ersetzt werden müssen. Doch wir wollen unsere ursprünglichen Zähne erhalten. Sie sind erste Wahl. Die anderen sind nicht umsonst nur Auswechsler.

Wir sind dazu angehalten, die beiden Wüstlinge Zahnteufel und Käptn Karies so gut es geht zu stören. Leider gibt es die beiden in unüberschaubarer Menge. Sie sind geklont. Es ist also nicht so, dass Carsten Glück hat und unbehelligt bleibt, weil die beiden gerade bei Thorsten im Mund sind und dort zu tun haben. Nein, Carsten & Thorsten können auch gleichzeitig vom Zahnteufel als auch von Käptn Karies befallen sein.

Was das Zähneputzen betrifft, so hat bei mir der Fortschritt Einzug gehalten. Ich habe eine elektrische Zahnbürste. Sie erspart sehr viel Arbeit. Das Bürsten mit einer manuellen Zahnbürste ist sehr kraftaufwendig und die Putztechnik diffizil und kompliziert. Sie wurde bereits an anderer Stelle hinlänglich beschrieben. (https://www.freenet.de/freenet/fit_und_gesund/gesundheit/zahnmedizin/zaehneputzen/index.html)

Die elektrische Zahnbürste muss allerdings am Leben gehalten werden. Sie braucht Strom. Und damit wir keine Direktverbindung zwischen Mund und Steckdose herstellen müssen, hat die elektrische Bürste einen so genannten Akku. Das heißt, sie wird aufgeladen und der Strom hält sich eine Weile in der Bürste. Das erledigt eine Ladestation, die über ein Kabel mit dem Stromnetz verbunden ist. Senkrecht aus der Ladestation nach oben ragt ein Nippel hervor. Die elektrische Bürste hat am entgegen gesetzten Ende vom Teil mit den Borsten ein Loch. Beides ineinander gesteckt führt zur Aufladung.

Die Bürste steht so senkrecht auf dem Ladegerät und kann nicht umfallen. Immer wenn nicht geputzt wird, sollte sie dort stecken. Dann hat sie immer vollen Saft.

Bevor wir Putzen, nehmen wir sie von der Ladestation, in die rechte Hand. Bei Linkshändern in die Linke. Ob ihr Links- oder Rechtshänder seit, müsste sich im Laufe Eurer Kindheit herausgestellt haben oder das tut es noch. Keine Bange. Frisch auf, probiert es aus!

Ihr stellt Euch nun vor den Spiegel und grinst hinein. Wichtig ist ein Spiegel über dem Waschbecken, in dem man sich bequem sehen kann. Der Spiegel darf nicht links oder rechts vom Becken hängen oder an einer anderen Wand sogar noch. Das habe ich alles schon erlebt, vollkommener Blödsinn!

Die Bürste ist in der rechten Hand und wird waagerecht gehalten, parallel zu den beiden Zahnleisten. Wir drücken nun den An-Schalter der Bürste. Wo der ist, ist je nach Fabrikat unterschiedlich und das steht in der Bedienungsanleitung. Wenn das nicht da drinsteht, ist die Anleitung schlecht geschrieben. In diesem Fall solltet Ihr das Fabrikat wechseln!

Der Vorteil bei elektrischen Zahnbürsten ist, dass wir nur sehr wenig Zahnpasta brauchen. Das wiegt die Mehrkosten für die Borsten wieder auf. Wir geben nur einen halben Fingernagel (kleiner Finger) auf die wartenden Borsten.

Um genau zu sein, würde ich ERST die Zahnpasta drauf packen und DANN die Bürste anschalten. Ihr könnt es ja mal anders herum probieren. Ha, das wird ein Spaß!

Danach setzen wir die rotierenden Borsten auf den ersten Zahn. Die Berührung kann ein Kopfkribbeln auslösen, das dem einen oder anderen zunächst unangenehm sein könnte und Schwindel verursacht. Keine Bange, da gewöhnt man sich dran. Wir bleiben nun 10 Sekunden auf jedem Zahn, bis hinten rein in die Backen. Das Gleiche wiederholen wir an der Hinterseite der Zähne. Dazu drehen wir die Borsten leicht, so dass sie nach vorne gucken, aus dem Mund. Sie kommen nicht lange dazu, da wir sie hinter die Zähne schieben und diese ihnen die Sicht versperren.

Nach ca. 3 Minuten können wir das Schauspiel beenden. Viele elektrische Zahnbürsten gehen nach dieser Zeit kurz aus. Das heißt nicht, dass ihnen der Saft ausgegangen ist, sie wollen uns nur sagen, dass es langsam reicht. Wenn allerdings noch nicht alle Zähne gesäubert sind, dann unbeirrt weitermachen. Aber nicht zu lange! Zu langes Putzen beschädigt den Zahnschmelz, der die Zähen vor ekligem Belag schützt. Zu lange die Zähne putzen ist so ähnlich wie wenn jemand euch mit einer Bürste den Rücken schrubbt und die Haut abrubbelt und ihr plötzlich blutet. Das wollen wir nicht.

Die Zahnbürste wird nach dem Putzen wieder auf den Auflader gesteckt. Gleichzeitig, quasi in einer Bewegung mit dem Aufstecken, spucken wir den nicht mehr gebrauchten Zahnpastaschaum ins Waschbecken. Danach lassen wir das kalte Wasser laufen, am besten wäre eigentlich lauwarmes Wasser und halten den Mund in den Strahl, füllen Wasser hinein und pressen die Lippen zusammen und spülen das Wasser etwas hin- und her. Nicht runterschlucken! Nein, ausspucken. Diesen Vorgang wiederholen wir zwei- bis dreimal. Die Zähne sind recht temperaturempfindlich, daher würde kaltes Wasser beim Spülen eher Schmerzen verursachen. Findet Eure Wunschtemperatur selbst heraus!

Ihr könnt zum Spülen auch einen Becher benutzen. Füllt einfach Wasser hinein und nehmt einen Schluck zu Euch, als würdet ihr Cola trinken. Aber auch hier gilt: nicht runterschlucken!

Jetzt noch kurz Hände waschen und fertig. Nun sind wir schon geduscht und haben die Zähne geputzt. Und das ist noch längst nicht alles. Ihr seht, wie aufwändig das alles sein kann. Aber glaubt mir, wenn ihr das alles auswendig könnt, ist die gesamte Morgentoilette eine einzige fließende Bewegung; ein einziger Tanz der Reinigung.

Wie es weitergeht?: Bald hier an selber Stelle. Bis dahin: Einen sauberen Tag!